Gerechtigkeit! hat Martin Schulz gefordert. Gerechtigkeit soll das Thema des SPD-Wahlkampfs sein. Gerechte Rente, gerechte Arbeit, gerechte Verteilung. Nur was ist das? Was ist am Ende gerecht und für wen? Geht es um Chancen, geht es um Leistung, oder geht es hauptsächlich ums Soziale? Geht es am Ende, an dem es bekanntlich immer ums Geld geht, nur um die Schere zwischen Arm und Reich, die man wieder etwas mehr schließen sollte? Oder geht es auch um Teilhabe - an Bildung oder zum Beispiel auch am kulturellen Leben? Die Französische Revolution kam ohne Gerechtigkeit aus, ihr reichten "Liberté, Egalité, Fraternité“. Wobei schon bei der Brüderlichkeit die Sprache ungerecht entgleist ist, zumindest aus heutiger Sicht. Offenbar verändern sich die Empfindungen dessen, was Gerechtigkeit ist mit dem Standort und der Zeit.