Apfeltalk Editor's Podcast

Eine kompakte Zusammenfassung, was uns so rund um den Apple-Kosmos bewegt. Kurz, damit es gut auf dem Weg zur Arbeit, Schule oder Uni hörbar ist.

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113 – Betas ausprobiert iOS 11 iPhone und allgemeine Hinweise


In der Apfeltak LIVE! Folge 162 haben wir, gemeinsam mit Entwicklern, über die neuen Möglichkeiten von iOS 11 gesprochen. Viele Zuschauer und Leser baten uns um eine Folge, die über die neuen Features der Betriebssysteme für Nutzer handelt und die Eindrücke der Betas wiederspiegelt. Dieser Bitte möchten wir hiermit nachkommen. Ich bin seit der Developerbeta 1 dabei und spreche darüber, welche Änderungen schon beim Nutzer ankommen und als wie stabil sich die neuen Versionen im Test herausstellen.

Gefühlt setzt Apple bei allen Betriebssystemen - auch abseits von macOS High Sierra - auf viele kleine Detailverbesserungen. Den großen Paradigmenwechsel gibt es nicht - und das ist aus meiner Sicht eine verdammt gute Entscheidung. Es war und ist Zeit für Stabilität, Sicherheit und Performance. Letztes Jahr gab es einige neue Features, die entweder nicht gut genug funktionieren oder aber zu schlecht integriert sind und damit nicht genutzt werden. Nehmen wir als Beispiel für beides den iMessage Store unter iOS oder Siri unter macOS. Apple soll seinen Entwicklern Zeit eingeräumt haben Dinge, die ihnen selbst nicht gefallen - wo sie selbst Raum für Verbesserungen sehen - auch weiter zu entwickeln. Eine gute Entscheidung, wie sich zeigt. So wurden viele Themen angegriffen, die wir uns seit Jahren wünschen.

Die meisten Änderungen gibt es in iOS 11. Bei der Optik ändert sich nur wenig. Die neuen Punkte für die Anzeige des Empfangs wichen wieder den Balken, einige Dialoge in den Einstellungen wurden neu aufgebaut und angeordnet und es gibt generell etwas mehr Kontrast. Das Notification Center verhält sich nun wie der Sperrbildschirm. Die Handhabung verändert sich dadurch für mich wenig - ich begrüsse es, dass ich nun noch einen Weg habe, meine Kamera leichter und schneller zu erreichen. Für mich ist die größte Änderung die Überarbeitung des Controlcenters. Die Ansicht wurde wieder auf eine Seite zusammengefasst - aus meiner Sicht eine große Verbesserung, da ich das alte Layout absolut nicht mochte. Optisch kann man hier streiten - sollte man bei dem Thema Geschmack aber nicht. Ich finde die Ansicht zu unsymmetrisch, was dem Platz an sich geschuldet sein dürfte. Die Sensation: Nach all den Jahren wird es dem Nutzer endlich erlaubt, eigene Anwendungen zu hinterlegen und bestehende neu anzuordnen oder zu entfernen. Folgende Liste steht zur Auswahl: Home, Taschenlampe, Rechner, Kamera, Stromsparmodus, Screen Recording, Sprachmemos, Notizen, Wallet, Wecker, Stoppuhr, Timer, Beim Fahren nicht Stören, Apple TV Remote, Accessibility Shortcuts, Lupe, Guided Access und Text Size. Ein kleines Alleinstellungsmerkmal: Die Funktion Screen Recording steht erstmalig im System für gewöhnliche Anwender bereit und kann nur so aufgerufen werden. Es bleibt abzuwarten, ob auch andere Apps hier ihre Icons und Funktionen anbieten dürfen. So oder so ändert dieser Schritt für mich vieles und war ein lang gehegter Wunsch. Manche Designs ziehen sich aktuell noch nicht ganz durch. So wird die Lautstärke direkt von unten nach oben geregelt, im Wiedergabewidget aber von Links nach Rechts. Hier kann Apple noch nachbessern. Zudem gibt es nun die Möglichkeiten, das Öffnen des Controlcenters in gewissen Apps zu unterbinden. In der Fotos App gibt es jede Menge neue Filter und Bearbeitungsmöglichkeiten, vor allem für Live Photos. Interessant, für mich aber kein Anwendungsfall. Die neuen Formate für Bilder und Videos fallen nur in puncto iCloud Speicher und Kompatibilität mit Drittanbieter Apps auf, der Export ist gut gelöst. Auch im Bereich Audio gibt es übrigens neue Formate - beispielsweise Opus. Von dieser Unterstützung werden Nutzer aber nur dann etwas merken, wenn Mediengestalter diese Verbesserungen auch einsetzen. Die neue Files App kommt langsam aus den Kinderschuhen. So ist es möglich, die ersten Clouddienste einzubinden. Die zentrale Stelle, die via ShareSheet erreicht werden kann, erweist sich als erster Schritt in Richtung Datei-Handling, auch wenn es hier noch einigen Verbesserungsbedarf gibt. Dennoch ermöglicht die App neue Funktionen - so kann der Nutzer jetzt auch Dateien via Link für Dritte freigeben. Seit Beta 2 gibt es auch den Fahrtmodus - ein etwas umstrittenes Feature, das ich persönlich nicht aktivieren werde. Von ARKit und MLKit merkt der Nutzer bisher noch nichts.

Auch wenn es sich um Public Betas handelt, gilt wie immer: Vergesst den zweiten Teil dieses Titels nicht: Beta. Die Systeme sind nicht stabil, gefühlt sind sie weniger stabil als im vergangenen Jahr. Dementsprechend wird vom Einsatz auf einem Produktivgerät abgeraten. Warum? Es kommt vor, dass häufig genutzte Apps nicht starten und ihr so ggf. gewohnten oder wichtigen Tätigkeiten nicht nachkommen könnt. Oft mag hier nicht die Schuld bei Apple, sondern bei den Appentwicklern liegen - aber genau für diese Tests ist die aktuelle Betaphase auch da. Zudem zehren Betas traditionsgemäß extrem am Akku - das ist auch dieses Mal wieder so. Auf längeren Läufen muss ich daher mittlerweile meine Powerbank mitnehmen. Ein Tag auf dem iPad arbeiten ist, fernab des Ladekabels, einfach nicht möglich. Eine Beschwerde? Keineswegs, mir ist das bewusst. Oft habe ich aber das Gefühl, anderen Nutzern nicht. Mit dem Update war viel Geheule und Gemotze verbunden. Natürlich ist ein Rückschritt auf iOS 10 möglich, dennoch vergeht für diese Prozedur gut und gerne ein ganzer Abend. Die finalen Versionen gibt es im Herbst, dann kann (hoffentlich) jeder bedenkenlos updaten. Und erst dann trifft Apple jede Kritik über Fehler auch berechtigt.

Der Beitrag 113 – Betas ausprobiert iOS 11 iPhone und allgemeine Hinweise erschien zuerst auf Apfeltalk Magazin.


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 July 3, 2017  6m