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Ein piq, drei Gäste und ein Thema - Florian Schairer fühlt alle 14 Tage einem Thema aus dem piqd-Universum auf den Zahn. Mit Wissen, Expertise und Meinung.

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Die Zukunft des Journalismus


Die Untergangsszenarien in Sachen „guter alter Journalismus“ werden seit der Erfindung des Blogs rege diskutiert. Nahezu jeder hat irgendeine Meinung zu der Sache - aber wie sieht die Zukunft des Journalismus denn nun wirklich aus?

Inputgeber ist dieses Mal der piqer und Journalistentrainer Bernd Oswald. Er sieht den Journalismus nicht in einer Krise, sondern in einer Zeit, die nie so spannend war. Sein Tipp: Die Entwicklung umarmen und mehr auf Storytelling und neue Formate setzen. Die Frage, wie mit journalistischen Angeboten Geld verdient werden soll, nennt er dabei die „Masterfrage“.

Marlies Prinzing lehrt Journalismus an der Hochschule Makromedie in Köln. Für sie ist sind es die Professionalität und das Handwerk, die den Journalismus zu einer Stütze der Demokratie machen. Sie findet, dass Journalistinnen und Journalisten vor allem durch die Professionalität immer ihre Legitimität erhalten können - und damit auch ihren Job.

Nicht ganz so optimistisch ist Paul Nemitz. Er arbeitet für die Europäische Kommission und sein Hauptaugenmerk liegt auf den Grundrechten. Dass Apple, Google und Facebook versuchen, Marktführer oder gar Oligopole in Sachen Nachrichten zu werden, bereitet ihm einige Sorgen.

Vom European Journalism Center in Maastricht kommt Wilfried Ruetten, der inzwischen in Rente ist, der aber mit viel Leidenschaft in die Debatte geht. Dass sich der Journalismus nach dem alten Modell vor allem durch Werbung finanziert hat, fand er ohnehin falsch. Stattdessen setzt er auf Leserfinanzierung und öffentliche Unterstützung - warum geben ARD und ZDF nicht mal was ab?

Der letzte in der Runde, Christoph Becker, vertritt unter anderem genau diese Öffentlich-Rechtlichen, denn er sitzt im Fernsehrat des ZDFs. Gleichzeitig kommt er aus der Musikbranche, die schon vor Jahren die disruptiven Effekte der neuen Technologie hart zu spüren bekam - für ihn dreht sich alles um Relevanz und Legitimation, auch für die Öffentlich-Rechtlichen.


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 August 18, 2017  n/a
 
 
Zum Haareraufen. Die Prämisse, dass der Journalismus angeblich systemrelevant ist, wird nicht hinterfragt. Ebenso wird nicht thematisiert, dass der Journalismus darunter leidet, dass er schlecht ist. Außerdem wird vollkommen ignoriert, dass wir im Kapitalismus leben. Damit schrammt der Betrag immer am Thema vorbei. Aber genau bin diesem Sinne ist er bemerkenswert, als Anknüpfungspunkt und Kritik.
curated by qvex in Bemerkenswerte Podcasts | August 19, 2017