Apfeltalk Editor's Podcast

Eine kompakte Zusammenfassung, was uns so rund um den Apple-Kosmos bewegt. Kurz, damit es gut auf dem Weg zur Arbeit, Schule oder Uni hörbar ist.

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140 #Rant – Face ID – Kritik in den Medien und Medienkritik


Mit der Vorstellung des iPhone X führte Apple auch ein neues Sicherheitssystem ein: Face ID. Das System erregte einiges an Aufsehen - Einerseits, weil es ein Ersatz für Touch ID ist, andererseits aufgrund der massiven Anwendung künstlicher Intelligenz. Das neue System kam in Windeseile bei der Bevölkerung fernab der Nerds an und führte zu einiger Kritik in den Medien. Diese möchten wir aufgreifen und einordnen.

Leider schossen einige Medien deutlich über das Ziel hinaus und verbreiten Falschmeldungen und Fehlinterpretationen. Nicht nur die Süddeutsche, deren Artikel ich als Vorlage für eine eigene Kritik nahm, sprach von einem Rückschritt in eine düstere Vergangenheit. Menschen wurden nur aufgrund von körperlichen Merkmalen vermessen und kategorisiert, Apple soll diesen Rückschritt jetzt wieder einläuten. Ein Argument, das für mich nicht verfängt. Sicherheit reduziert aktuell auf körperliche Merkmale. Egal ob Fingerabdruck, Irisscan oder eben Gesichtserkennung. Überspitzt gesagt: Es ist von keinem Sicherheitssystem, heutzutage, zu erwarten, dass es eine tiefe Psychoanalyse des Nutzers vornimmt, um ihn zuzuordnen. Und zugegeben: Davor hätte ich mehr Angst als vor der Vermessung meines Gesichts.

Kritik in den Medien aufgrund falscher Tatsachen

Die Diskussion geht aber schnell weiter. Was wird Apple mit all den erhaltenen Gesichtsdaten anstellen? Sehr einfach: Gar nichts. Apple erhält diese Daten nämlich nicht. Sie werden, nicht rekonstruierbar, in der Secure Enclave abgelegt. Der Konzern selbst hat hier keinen Zugriff. Damit ist auch das Anlegen von Profilen nicht möglich. Viele Medien fürchten sich vor Gesichtserkennung, da diese heutzutage in der Lage sein mag, Sexualität oder die Nation zu erkennen. Das mag stimmen, Apple selbst kann diese Profile aber nie anlegen.

Andererseits sorgen vor allem die Animojis für viele falsche Auslegungen. Damit beweist Apple letztlich nur, dass die Kamera in der Lage ist, 3D Informationen zu verarbeiten. Mit Hilfe der Erkennung und von Software sind die Geräte in der Lage, Gesichter nachzuahmen - nicht, sie ohne Informationen darzustellen oder die gewonnen Informationen zu interpretieren.

Kritik in den Medien an AI und moderner Überwachung?

Nichtsdestotrotz - Face ID wird uns noch zu denken aufgeben, ebenso wie die Fortschritte im Hinblick auf künstliche Intelligenz. Es wird Debatten rund um den Einsatz solcher Technologien geben müssen, ebenso wie rund um das Thema Überwachung. Gestern waren in Deutschland Wahlen. Die neue Regierung wird hier zeigen müssen, wie sie sich in Zukunft zu diesen Themen verhalten wird. In ganz Europa ist Überwachung ein Thema. Angst und Terror geben Politikern Vorschub, automatische Überwachung immer weiter auszuweiten. Die Medien spielen hier, als Meinungsmacher, eine wichtige Rolle. Ich hoffe sehr darauf, dass diese Meinungen auf gutem, informiertem Journalismus fußen und nicht auf Angst oder vielleicht Clickbait.

Der Beitrag 140 #Rant – Face ID – Kritik in den Medien und Medienkritik erschien zuerst auf Apfeltalk Magazin.


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 September 25, 2017  5m