Neues aus der Klinikseelsorge

Als evangelischer Klinikpfarrer (2015-Sept.2020) gehe ich in meinen Bereichen von Zimmer zu Zimmer, besuche Patienten (alle jene, die hier ein Bett auf Zeit haben ;) und schenke ihnen Zeit und biete ihnen ein Gespräch zu IHREM Thema an. Damit wir alles richtig machen: www.stefanhund.com/impressum www.stefanhund.com/Datenschutz 2017 beobachtete ich, dass diejenigen, mit denen ich lange und intensive Gespräche hatte, meistens auch einen Podcast hörten. Ich lernte dieses Handwerk und startete diesen Podcast im Rahmen eines dreimonatigen kirchlichen Projekts und entwickelte in dieser Zeit:: 27 Episoden und 2.100 Downloads. Seit Januar 2018 führe ich den Podcast als Privatprojekt weiter, unterstützt durch mein Coachingbüro: www.stefanhund.com. Inzwischen wurden die rund 86 Folgen mit knapp 17.000 downloads. Da ich im September 2020 diesen kirchlichen Arbeitsbereich verlasse, wird es keine weiteren als die bis dato veröffentlichten Folgen geben. Da die einzelnen Episoden auch nach Auslaufen Interesse finden, werde ich die bestehenden Episoden weiter zugänglich halten...

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010-Interview mit Michael Dechert Bestattungen T4


P-K010 Interview mit Michael Dechert, Dechert Bestattungen – Teil 4 Was darf in den Sarg? Es gab früher Einschränkungen, beispielsweise bei der Kleidung. Davon ist man heute weg, so lange es nicht zu viel Metall ist und von der Größe her in den Sarg reinpasst. Also die Zeichnung der Enkelin ist genauso willkommen, wie die eigene Kleidung. Der erste Weg für einen Bestatter auf dem Friedhof spätestens am Tag der Beerdigung ist die Kontrolle, ob alles da ist, die Blumen und die Beschriftung auf den Kränzen, die Musik in verabredeter Form. Die Musik hat auch eine große Breite, zwischen „So nimm den meine Hände“ und Andreas Gabalier „Einmal sehn wir uns wieder…“ – Die Musikauswahl sollte auf jeden Fall mit dem Pfarrer abgestimmt sein – wo Pfarrer dann auch gerne beraten. Musik muss nicht immer traurig sein, sollte aber einen Bezug zum Verstorbenen haben. Eigenes Singen würde sicherlich bei der Trauer helfen, aber dazu fehlt bisweilen der Mut oder auch der Bezug. Nach der Bestattung macht ein Mitarbeiter der Pietät Fotos vom Sarg, den Blumen, Kränzen usw. Aber jetzt beginnt, so Michael Dechert, erst der Großteil der Arbeit. Dann beginnen die Formalitäten beispielsweise mit Erbschein, Versicherungen, Rente, Stromanbieter usw. – Das organisieren und verfolgen wir für die Familie. Den Abschluss bildet oft die Danksagung in der Presse. Dann wird der aktuelle Kontakt weniger. Den Spielball für ein regelmäßiges Treffen wie ein Trauercafe sieht Dechert deutlich mehr bei den Kirchen, Kollegen in seiner Branche haben dazu aber eine unterschiedliche Haltung. Wenn Michael Dechert als Privatperson auf eine Party geht, wird er wie Ärzte und Rechtsanwälte auf Themen aus seinem Berufsfeld angesprochen. Erst wird mal spaßig drauf angespielt, oft werden die Gespräche deutlich ernsthafter und respektvoller. Das ist auch eine positive Entwicklung seit den letzten 30 Jahren. Wie geht der Professionelle mit der privaten Trauersituation um? Der berufliche Umgang macht den privaten nicht leichter – eher im Gegenteil. Wenn einem bewusst ist, welche gesundheitliche Diagnose welche Folgen hat, bzw. was alles passieren kann, da geht man im privaten Umfeld anders durchs Leben. Manchmal bedeutet das mehr Angst und manchmal mehr Gelassenheit. Bestatter, ist das ein Beruf mit Zukunft? Ja, ein sehr schöner, ein wichtiger und mit Zukunft. Allerdings empfiehlt Michael Dechert keine Quereinstieg. Er denkt an ein Mindestalter von 25 Jahren, d.h. auch die entsprechende Lebenserfahrung. Dann ist es zunächst ein Ausbildungsberuf mit IHK-Abschluss, dann folgt eine Weiterbildung mit Abschluss vor der HWK, also ein Meister-ähnlicher Abschluss und dann eine Vertiefung in Richtung Thanatopraxie (Handwerk mehr als ästhetisch und hygienisch einwandfreie Aufbahrung der Toten) oder Trauerpsychologie. Alternativ ist auch Trauerredner. Unterm Strich ist das eine Ausbildung und Persönlichkeitsentwicklung über 5-7 Jahre. Und gute Bestatter werden mit Sicherheit gebraucht, hier wird es auch einen Mangel geben. Allerdings einfach so anfangen, da hat man keine Chance. Wir danken herzlich für das Gespräch. Michael Dechert ist ein Mensch mit sehr viel Lebensfreude. Das bringt möglicherweise auch der Beruf mit sich, in dem man so viel schlimme Sachen sieht. Kontakt: Michael Dechert DECHERT Bestattungen Inhaber: Markus und Michael Dechert Ludwigshöhstraße 46 - 64285 Darmstadt Telefon: 06151 / 96810 Telefax: 06151 / 968120 Internet: www.dechert-Bestattungen.de E-Mail: info@ dechert-bestattungen.de (c) Stefanhund.com


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 October 22, 2017  16m