Von Michael Reitz | Heinrich Böll - geboren 1917, gestorben vor 30 Jahren, am 16. Juli 1985 - hat mit seiner Literatur die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland kritisch begleitet und hinterfragt. In seinem Frühwerk beschreibt er die Schrecken des Zweiten Weltkrieges und entwickelt zugleich ein Schreiben, das die existentielle Verlassenheit des Einzelnen angesichts der Katastrophe thematisiert. In einem vom Vokabular der Unmenschlichkeit verminten Gelände sucht er nach einer Sprache, die die Obdachlosigkeit des entwurzelten Alltagsmenschen in den Blick nimmt.