Wie Ärzte mit Patienten reden. Von Sabine Stahl. | Wenn Mediziner Diagnosen oder Behandlungsschritte unbedacht formulieren, kann das Patienten in helle Aufruhr versetzen. "Jetzt schläfern wir Sie mal ein", sagt der Arzt mit der Narkosespritze. Das kranke Herz des älteren Herrn: ein "Witwenmacher", der neue Befund ein weiterer Schritt in der "Krebskarriere". Doch mehr und mehr setzt sich die Einsicht durch, dass unsensible Äußerungen und mangelnde Kommunikation zwischen Arzt und Patient die Heilung erschweren. Mittlerweile üben viele Medizinstudenten das einfühlsame, unterstützende Gespräch mit Patienten, auch und gerade bei schlimmen Diagnosen. Die Rolle des Arztes verändert sich zusehends - vom autoritären "Halbgott in Weiß" zum Teamplayer mit medizinischen und kommunikativen Kompetenzen.