In den siebziger Jahren gab es wohl kaum eine Wohngemeinschaft, in der nicht Seyfried-Comics herumlagen. Comics aus der linksalternativen Hausbesetzerszene über "Bullen, Bonzen und Berliner", die Kult wurden. Seit 1976 lebt Gerhard Seyfried in Berlin. Der Tagesspiegel schreibt über ihn, dass er für das linke Milieu ähnlich bedeutsam ist, wie es Loriot für das Bürgertum war. Sein gleichermaßen intellektueller wie aggressiv-liebevoller Humor wurde anderen Zeichnern zum Vorbild, und seine Arbeiten fanden weltweit Aufnahme in Publikationen und Ausstellungen. 1990 erhielt er den Max- und Moritz-Preis als bester deutscher Comiczeichner. Seyfried schrieb einen historischen Roman über die deutsche Kolonialgeschichte und widmete sich mit seinem Spionageroman "Verdammte Deutsche" der Vorgeschichte des ersten Weltkriegs. Am 15. März feiert der Politcomic-Zeichner seinen 70. Geburtstag.