Es gilt als Durchbruch im Kampf gegen Steuerhinterziehung: Das kleine, reiche EU-Land Luxemburg kündigt 2013 an, künftig am internationalen Informationsaustausch über Zinserträge teilzunehmen. „Wir müssen uns am Kampf gegen Geldwäsche und Steuerbetrug beteiligen“, erklärt der damalige Ministerpräsident Jean-Claude Juncker.Für Privatpersonen ist es seither schwieriger geworden, Schwarzgeld in Luxemburg zu verstecken. Doch die Steuervermeidung internationaler Konzerne – die sehr viel größere Dimensionen hat – geht bisher nahezu uneingeschränkt weiter. Und auch hier spielt Luxemburg eine zwielichtige Rolle, wie die 2014 ans Licht gekommenen „Luxemburg Leaks“ zeigen: Das Land hat es mit aktiven politischen Maßnahmen 343 internationalen Konzernen – darunter Apple, Amazon, Ikea und der Deutschen Bank – ermöglicht, auf Kosten der Nachbarländer aggressive Steuersparmodelle zu realisieren. Und Jean-Claude Juncker – inzwischen EU-Kommissionspräsident – wird immer wieder von der Vergangenheit eingeholt …