Der graue Rat

Dieser Cast widmet sich der in unseren Augen besten SciFi-Serie der 90ger: Babylon 5. Wir schauen uns abschnittsweise noch einmal durch die Serie und besprechen bei Bedarf auch Bücher und sonstige Memorabilien.

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episode 71: Der selbstgebastelte Sheridan im Schatten des Minbari-DJ


Leute, haltet Eure Hosen fest, denn die könnten heute feucht werden.

Sascha:
“Ich finde das so intensiv: Ich finde die Musik toll, ich finde den Schnitt toll, ich finde die Bilder toll, ich find das Sounddesign super.”

Denn nach einigen Folgen (also von der Serie nicht von uns) die eher langsam und/oder gar langweilig daherkamen, hat JMS im Drehbuch-Schreibmaschinen-Automatikgetriebe den S-Gang entdeckt und eingelegt.

DabEI wiegt er uns erstmal in Sicherheit und beginnt die Folge mit einer eher leichtherzigen Frühstückszene. Diesmal ohne Diät-Franklin. Und das ist auch gut so. Sonst hätte er nur am Cholisteringehalt von Marcus Eiern herumgemäkelt.

Weg mit dem Speck!

Wir können es allerdings nicht so wirklich glauben, dass es soooo schwer sein soll, ausgerechnet Speck auf die Station zu bekommen. Ein Mettbrötchen okay, aber Speck…naja, wir haben eh nicht lange Zeit darüber nachzudenken, denn der Essenspender verteilt nicht nur gebratenes, sondern auch Backpfeifen am Band. Oder Stab und kann die Doctreuse vor den Daleks retten. Äh..oder so ähnlich. Es ist natürlich nicht die alte Timelady, sondern Doctor Kirk(ish), die der versammelten Mannschaft unter Trommelschlag und dramatischem kameratechnischen Abfahren der Gesichter erzählt, was sich damals(tm) auf dem Mars wirklich(tm) abgespielt hat. Stellt sich heraus: Die Erde (und speziell das Psicorps) arbeitet schon seit einigen Jahren mit den Schatten zusammen. Was für den ein oder anderen Schatten auf langgezogenen Gesichtern sorgt.

Nachdem die Erde damals(tm) ein gefundenes Schattenschiff seinen unrechtsmäßigen Besitzern zurückgegeben hat, denkt man diesmal nicht daran. Schließlich scheinen die schattigen Gesellen dermaßen viele Schiffe allein in unserem Sonnensystem verbuddelt zu haben, das eins mehr oder weniger bestimmt nicht auffällt. Das auf IO will man jedenfalls mit einem systemtreuen Fanatiker bestücken und Sheridan will das um jeden Preuss verhindern.

Also schnappt man sich kurzerhand die Whitestar und bastelt sich einen Plan zurecht, um Sheridans Abwesenheit zu vertuschen. Sollte sich der Trip als Einbahnstraße rausstellen hat man sogar schon einen Starfury mit einem falschen Sheridan gefüllt.

Tim:
“Was ist eigentlich mit biologischer Masse gemeint? Ausscheidungen?”
Sascha:
“Nee, einfach nur organische Masse, also Fleisch.”
Tim:
“Aber die muss ja DNA-technisch zu Sheridan passen….Du kannst doch nicht von Sheridan Fleisch abschneiden”
Sascha:
“Vielleicht haben die ja noch irgendwo einen Clon-Sheridan rumliegen”
Tim:
“Jaa, so in der Schublade. Heute schneiden wir mal das Bein ab.”
Sascha:
“Vielleicht hat Sheridan in weiser Voraussicht organische Masse von sich gesammelt in den letzten Wochen.”
Tim:
“Genau darauf wollte ich hinaus. Oder meinst Du, er hat an sich rumgeschnippelt?”
Sascha:
“Alte Zehennägel…zusammen mit Kot zu einem Sheridan geformt.”
Tim:
“Ein Haufen Sheridan. Eklig!”
Sascha:
“Doctor Franklin! Machen Sie daraus bitte einen schönen Sheridan!”
Tim:
“Buäährg. Ich muss mir dafür erstmal Aufputschmittel spritzen!”
Sascha:
“Ein Scheißjob.”

Reizende Aussichten also auf der Whitestar. Dazu kommt, dass der Bord-DJ nur die eine Platte von Helene Fischer eingepackt hat

“Everybody’s out (of) the hoooouse!” Dieser Minbari-DJ auf dem verlassenen Schiffsflur hat vermutlich den frustrierensten Job. Direkt nach dem Typen. der in Men in Black die Lüfer bewacht.

Dieses Vorlonen-Minbari-Mischschiff ist wirklich mit allem ausgestattet, was man sich denken kann. Nur an den Kabinen hat man gespart: Es gibt nur Gemeinschaftsquartiere mit ungemütlichen Liegen (die Minbari haben Klett-Schlafanzüge). Immerhin können auf Wunsch Regengeräusche eingespielt werden. Was Sheridan zum nächsten Problem führt…

“Schon gut Delenn, die Frage nach den Toiletten hat sich in diesem Augenblick erledigt.”

Ausgeschlafen erreicht man schließlich die Jupiter-Umlaufbahn, in der man aber nur noch per Audio-Übertragung (aus Kostengründen) die Monsterwerdung des Schattenschiffes aus der Ferne belauschen kann. Tja, dumm gelaufen. Also lenkt Sheridan erst die Aufmerksamkeit des irre um sich schießenden Schattenschifs auf die Whitestar, um selbe anschließend in der Atmosphäre des Jupiters zu versenken. Glück gehabt, der Plan geht auf und das Schattenschiff unter:

Dumm nur, dass ausgerechnet Sheridans altes Schiff auf die Ballerei im Sonnensystem aufmerksam wird und nun gerne mal wissen will, was es mit diesem komischen Schiff im Jupiter-Orbit auf sich hat. Da Sheridan durch diese Zwickmühle in Schockstarre fällt, obliegt es Delenn den Tag und der Crew den Allerwertesten zu retten. Ein in der Atmosphäre geöffnetes Sprungtor sorgt allerdings für Nebenwirkungen: Zum Beispiel tauchen Städte aus anderen Serien aus dem Nichts auf:

Aber das Manöver klappt. Dank Mike und Monika Minbari in ihren stylischen Brücken-Bumsautos:

“Seltsam. Er blinkt immer Nein.” Wenigstens nicht ganz so albern, wie später die virtual Reality Waffenkontrolle aus der Ablegerserie

Ende gut, alles Mist: Die Erde nimmt Sheridans Spontanbesuch mit einem Alienschiff im Erdsektor nicht auf die leichte Schulter und kündigt härtere Maßnahmen an. Schließlich macht die Lügenpresse den weissen Stern für die Vernichtung der Psicorps-Basis verantwortlich. Tja, dumm, wenn das Entlastungs-Beweisstück als kleine schattige Bröckchen in der Jupiteratmosphäre herumkrumpelt. Der Stations Nightwatch-ABV macht auf jeden Fall schonmal seine Armbandträger und die Messer scharf:

“jeder könnte ein Verräter sein! Ausser diese karrieregeile Tante hinter mir, die ohne Skrupel ihren Vorgesetzen verrät!” Dass Nightwatchmitglieder von der totalen Überwachung ausgeschlossen sind, scheint uns ein bißchen leichtsinnig

Während die einen also schon von der nahenden Machtübernahme träumen, entwerfen die anderen ein Organigramm der bestehenden Strukturen

Eine total schöne Szene, in der Marcus Susan mit einer selbstebastelten Pappe erklärt, wo genau er sich in der Organisationsstruktur sieht (irgendwo neben Ivanova) und wo in 5 Jahren (irgendwo im Bett mit Ivanova). Aber JMS kann Susan nicht glücklich sehen und so bricht in die lockere Runde die Nachricht, dass die Erde soeben das Kriegsrecht verhängt hat.

BÄM!

Keine guten Aussichten für unsere Verschwörertruppe, die von aussen und innen immer mehr unter Druck gerät. Denn wir wissen noch nicht, für welche Seite der gute Zack sich entscheiden wird.

War sonst noch was? Achja: G’kar hat den kleinen Künstler in sich entdeckt: Nicht nur, dass er den Stationsknast (und alle benachbarte Decks) mit seinem Gesang erfreut, er schreibt auch seine Gedanken für eine bessere Welt nieder.

Und Bücher von zukünftigen Staatsmännern, die in Zuchthäusern verfasst wurden, haben in der Vergangenheit doch immer nur Gutes bewirkt, oder?

Wie auch immer: Das, was JMS da niedergeschrieben hat, ist ganz großes Kino auf ganz kleiner Röhre. Der Auftakt des Dreiteilers lässt einen ziemlich sprachlos zurück und man fragt sich: Wie um alles in der Welt sollen unsere Helden da wieder rauskommen? Aber im Gegensatz zu anderen Serien (*hust*Discovery*hust*) schreibt er sich nicht unnötig in eine Ecke sondern wir ahnen schon: Er weiß genau, wie er diese Geschichte auflösen wird.

Wieder mal können wir nur sämtliche Hüte ziehen, die wir tragen (und da gibt es einige) und vergeben die Traumnote

6 von 6 Penisse

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  • Die Folge im deutschen Lurkers Guide

Folgende Podcaster waren an dieser Episode beteiligt:

  • Sascha (6 / 6)
    • Sascha bei Twitter
    • Saschas Blog
    • Saschas Podcast
  • Tim (5,5 / 6)
    • Serienrepublik

Wenn Ihr mögt, schmeißt uns doch was in den Hut:


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 April 17, 2018  1h11m