ZeitZeichen

ZeitZeichen in der MorgenMusik erinnert an wichtige Ereignisse in der Vergangenheit. Dabei geht es nicht nur um Geschichte, Politik, Kunst und Kultur, sondern auch um das Alltägliche und Skurrile. Eine Kooperation von SR 2 KulturRadio mit dem Westdeutschen Rundfunk.

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Die erste Reißbrettstadt der DDR erhält den Namen "Stalinstadt"


"Stalinstadt ist eine junge Stadt, und das Wichtigste in ihr ist die Jugend", titelte 1953 die Berliner Zeitung. Stalinstadt war die Wohnstadt des Eisenhüttenkombinats Ost, das 1950 in der dünn besiedelten Oderregion aus dem Boden gestampft wurde. Aus allen Landesteilen der DDR strömten vor allem junge Menschen in die Region, um hier an der ersten sozialistischen Stadt Deutschlands mitzuwirken und dort eine neue Heimat zu finden. Eine Heimat, die ihnen ausreichend Wohnraum versprach, gute Verdienstmöglichkeiten und ein Leben in einer großen Gemeinschaft. "Die Einwohner von Stalinstadt kennen keine Elendsbehausungen wie hunderttausende Arbeiter in Westdeutschland", wurde stolz verkündet. Eigentlich sollte die Stadt nach Karl Marx benannt werden, doch kurz vor der geplanten Namensgebung starb Josef Stalin und so beschloss das ZK der SED die Reißbrettstadt nach dem "unsterblichen Stalin" zu benennen. " Wir wollen durch die Namensgebung des Eisenhüttenkombinats bekunden, dass die Lehre von Marx, Engels, Lenin und Stalin in der DDR lebendige Wirklichkeit wird", verkündete Walter Ulbricht am 7. Mai bei seiner Festansprache.


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 May 7, 2018  14m