"Prostitution ist eine systemimmanente Tätigkeit, die hilft, das gesellschaftliche System aufrechtzuerhalten", dieses Fazit zog Alice Frohnert Anfang der 90er Jahre mit ihrer Magisterarbeit und dem daraus entstandenen Buch "Ansichten der Prostitution". Alice Frohnert arbeitete mehr als 15 Jahre selbst in der Prostitutionsbranche, finanzierte darüber ihr Studium an der Freien Universität Berlin. Im Rotlichtmilieu galt sie als Nestbeschmutzerin und ihre Vision, die Prostitution in eine Art Sexualfürsorge zu verwandeln, brachte ihr mehr Spott als Anerkennung ein. Alice Frohnert ging ihren Weg weiter, schrieb ihre Doktorarbeit über unterdrückte Sprache in der Ehe und arbeitet heute als freie Journalistin. Ihr Buch "Ansichten der Prostitution" kommt jetzt in überarbeiteter Form auf den Markt und sie findet Widerspruch und Mitstreiter.