Wie kam der afrikanische Fetisch in die Ausstellungs-Vitrine? Oder das prächtige silberne Service, das Besteck und der Kerzenständer? Mit der Herkunft ihrer Bestände müssen sich deutsche Museen seit einigen Jahren intensiv auseinandersetzen. In Frankfurt kann man den Stand der Provenienzforschung derzeit in fünf parallelen Ausstellungen sehen, mit Fallbeispielen aus kolonialer und nationalsozialistischer Zeit. Um die Herkunft der Objekte nachzuweisen, müssen Museumsdirektoren Detektivarbeit leisten und sich mit der deutschen Kolonialgeschichte beschäftigen, wie aktuell im Frankfurter Weltkulturen-Museum. Auch für die Kulturstaatsministerin in Berlin hat die Provenienzforschung höchste politische Priorität. Sie ließ einen ersten Leitfaden für den Umgang mit Objekten aus der Kolonialzeit erstellen, verbindlich ist er für die Museen allerdings nicht. Aber immerhin - die deutsche Kolonialvergangenheit ist nicht mehr tabu. Und die Rückgabe geraubter Kunst wohl auch nicht. Zuletzt gingen etwa die Beigaben einst geplünderter Gräber von Berlin nach Alaska zurück. Auch bei der von Namibia geforderten Wappensäule von Cape Cross im Deutschen Historischen Museum zeichnet sich eine Lösung ab. Im geplanten Humboldt-Forum in Berlin wird hingegen weiter diskutiert, was wichtiger ist: Die Rückgabe oder Aufarbeitung.