Als vor sieben Tagen die türkische Währung in den freien Fall überging, verstand jeder in der Türkei: Jetzt wird es ernst. Der türkische Präsident verstand das auch: Jetzt geht es um sein politisches Überleben. Also zog er alle Register, um von sich abzulenken. Die USA seien schuld. Und er forderte die Bürger auf, ihre Dollar in Lira umzutauschen. Schließlich beschwor er noch Allah - was man als nahöstlicher Autokrat eben so macht, wenn die eigene Politik an Grenzen stößt. Zwar ist Erdogan so mächtig wie nie. Aber selbst er kann die Gesetze der Ökonomie nicht außer Kraft setzen. Und erst recht nicht kann er im Kräftemessen mit dem amerikanischen Präsidenten gewinnen. Die vergangenen sieben Tage haben es gezeigt. Die Spirale aus amerikanischen Sanktionen und türkischen Boykott-Drohungen führen das Land immer tiefer in die Krise. Können andere Staaten, ob in Europa oder im Nahen Osten, vermitteln? Muss die Türkei am Ende beim Internationalen Währungsfond um Hilfe bitten?