Anders & Wunderlich: Der Geschichten-Podcast

Der Mensch hat die Sprache beim Geschichtenerzählen erfunden. Geschichten erklären die Welt. Sie können uns Mut oder Angst, Freude oder Trauer fühlen lassen, uns Wissen oder Weisheit vermitteln. Eine Geschichte ist kein Werk, sondern ein Akt. Wir denken, schreiben, sprechen und Du hörst uns zu – so kommt sie erst in die Welt. Wir haben über 75 Stunden im Archiv, professionell produziert und kostenlos zu hören. Viele Geschichten sind phantastisch, die meisten regen zum Nachdenken an, einige sind Erlebniserzählungen und hin und wieder sind sie auch komisch. Alle Geschichten sind exklusiv für unseren Podcast geschrieben, gesprochen, aufgenommen, geschnitten und abgemischt. Wir machen keine Werbung, haben keinen Sponsor und es gibt weder Paywall noch Abonnement. Um unabhängig zu bleiben und unsere Arbeit zu finanzieren, suchen wir allerdings nach Unterstützer*innen und haben uns für ‚Steady‘ aus Berlin entschieden. Wer uns monatlich ein paar Euro widmet, kann uns im Blog oder im eigenen Feed zuhören, wie wir uns nach der Aufnahme einer Geschichte über die Hintergründe, Gedanken und Ideen dazu unterhalten. (Gut. Das ist zu hochgestochen und klingt langweiliger, als es ist...

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morgenradio 2042


Im ersten Jahr haben wir 250 Folgen abgeliefert – wenn wir weitermachen und nicht aufhören, dann feiern wir im Jahre 2042 unser 25-jähriges Jubiläum!

Das wären dann 6250 Sendungen. Das klingt doch nach einem Ziel. Allerdings verändert sich die Welt in 25 Jahren auch gewaltig – merkt man, wenn man in die eigene Jugend zurück blickt.

Darum nehmen wir im heutigen Hörspiel die Sendung 6250 schon vorneweg – ihr reist also heute mit dem morgenradio ins Jahr 2042! Viel Spaß!

Download der Sendung hier.
Musik: „Stars Shine Bright“ von BRADY HARRIS / CC BY-SA 3.0

Skript zur Sendung

HW: Also, besprechen wir die Jubiläums-Sendung, o.k.?
FA: Klar, ich bin soweit, ich hab‘ sogar schon eine Idee!
HW: Echt? Das ist prima, was wäre denn Deine Idee?
FA: Na, wir tun einfach so, als würden wir uns selber von damals 2018…

HW: 2017! Wir haben 2017 angefangen!
FA: Stimmt! Als würden wir uns selber in 2017 erklären, wie die Welt jetzt ist. 25 Jahre später!
HW: Du meinst, also, nach 6250 Sendungen tun wir so, als könnten wir mit uns selber sprechen, noch vor der allerersten Sendung 2017?

FA: Genau. So in der Art.
HW: Mann! 2017, stell Dir vor: Da war ich 52 und nicht 77! Ein Jungspund! Da hatte ich noch meine eigene Lunge und keine künstliche!
FA: Da hast Du sogar noch geraucht, Du Trottel!

HW: Na ja, und Du hattest noch Deine eigene Haut und keine künstliche!
FA: Stimmt. Aber hätte ich den Hautkrebs 2017 bekommen und nicht 2035 wäre ich jetzt wahrscheinlich tot.

(Pause)

HW: Weißt Du was? Ich glaube, Deine Idee könnte gut funktionieren!
FA: Glaub‘ ich auch. Aber wo fangen wir an?
HW: Na, wie immer mit der Begrüßung. Ich sage „Guten Morgen, ihr Lieben“ und „suprabhaat, tum pyaar karate ho“ und „Zǎoshang hǎo, nǐ ài“…

FA: Moooment! Da musst Du ja gleich erklären, warum Du immer noch darauf bestehst, alle Hörenden persönlich mit Deinem Gestammel zu begrüßen, statt den Fisch zu benutzen!
HW: Stimmt. Also, lieber Herr Wunderlich von 2017 – das morgenradio erscheint mittlerweile in 21 verschiedenen Sprachen. Der Fisch – also der Computer, würdest Du sagen – übersetzt uns und spricht uns während der Aufzeichnung.

FA: Der Fisch ist also eine Art Computerprogramm; Frau Anders. Der nimmt unsere Sendung und spricht die dann selber mit unseren Stimmen in anderen Sprachen ein. Sprachbarrieren gibt es nicht mehr.
HW: Genau. Und – das dürfte Dir gefallen, Herr Wunderlich – der heißt tatsächlich wegen dem Babel-Fisch aus „Per Anhalter durch die Galaxis“ so! Cool, oder?

FA: Der übertragt sogar die Emotionen und die Pausen. Das funktioniert alles ganz prima. Manchmal bekommen wir Mails, warum wir wohl an der einen Stelle einer Geschichte ängstlich waren oder an einer anderen so begeistert…
HW: Ja, die Unterschiede zwischen den Ethnien sind immer noch da. Aber wir diskutieren die gerne und häufig! Das ist sehr faszinierend!

FA: Und darum ist das holperige „Guten Morgen, ihr Lieben“ so eine Art Markenzeichen geworden. Weil wir halt nicht wirklich 21 Sprachen sprechen, sondern nur vier.
HW: Warte, eigentlich sind wir so ja schon mitten in der Sendung.
HW: Computer, zeichne Gespräch auf als Notiz 6250.

Computer: (piept)

HW: O.k. Was würdest Du denn der Frau Anders von 2017 erzählen wollen?
FA: Puh. Da gibt es natürlich viel! 25 Jahre ist ja doch eine Menge Zeit! Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll! 2017 war schon noch ein Smartphone-Jahr, oder?
HW: Ja, klar! Der Knopf kam erst 2022, glaube ich.

FA: Ja, Frau Anders 2017, es gibt keine Smartphones mehr. Und keine Notebooks. Und PCs schon gar nicht mehr. Eigentlich hat man überhaupt keine Rechner mehr vor Ort. Unsere Enkel kennen das schon gar nicht mehr.
HW: Und zwar unsere echten Enkel! Ihr seid Oma und Opa, Herr Wunderlich und Frau Anders!
FA: Genau. Wo war ich? Ach so, der Knopf. Das ist im Prinzip eine Art Brosche, die mit dem Netz verbunden ist. Und eine Art Mikrofon auch.

HW: Ja! Wir haben keine Sprechkabine mehr! Kein Mikros, kein Mischpult, keinen Upload!
FA: Genau. Also, Spracherkennung funktioniert mittlerweile seit 10 oder 12 Jahren völlig problemlos. Man sagt dem Knopf ‚was man machen will und der macht das dann. Oder sagt einem die Antwort.

HW: Wenn man Ergebnisse sehen will, dann kann er auch projizieren. Wohin man will. Zum Beispiel auf die Handfläche oder den Arm oder auf eine Wand.
FA: Künstler arbeiten meistens vor schwarzen Wänden, denn schwarz kann man immer noch nicht projizieren. Steuern tut man das dann mit Gesten, aber das hat, glaube ich 2017 auch schon angefangen…

HW: Wenn man jetzt Daten bearbeitet, dann ist das eher, wie etwas… aus Ton formen. Die Enkel lachen, wenn ich erkläre, was eine Maus ist!
FA: Opa erzählt vom Krieg… Aber vielleicht sollten wir so ein paar Eckdaten erzählen?
HW: Meinst Du nicht, dass wird langweilig für die Hörenden heute? Die wissen das ja schon!

FA: Hm. Könnte sein. Aber, wenn ich mit mir von vor 25 Jahren reden würde, dann würde ich das auf jeden Fall erzählen wollen. Da hat sich ja schon einiges verändert, oder?
HW: Stimmt schon. Mach’s halt nicht zu trocken, ok?

FA: Mach‘ ich doch nie! Also, Frau Anders 2017: Wir sind mittlerweile 9 Milliarden Menschen auf der Welt! Und Dreiviertel davon leben in Städten oder Megas. Nur noch ein Viertel auf dem Land.
HW: Und 3 Milliarden von allen Menschen leben in Afrika – war das damals auch schon so?
FA: Weiß‘ nicht. Aber wir wollten uns ja kurz fassen.
HW: Sorry! Mach einfach weiter.

FA: Länder sind ja eigentlich nicht mehr so wichtig. Aber sagen wir mal so: Die reichsten Regionen sind jetzt rund um Indien und Brasilien.
HW: Damals dachte man ja noch, China wäre bald die Weltmacht Nummer eins!
FA: Stimmt! Du hast recht! Die gelbe Gefahr! Also, Frau Anders, China hat das Rennen nicht gemacht. Das ist Ende der Zwanziger zerbröselt.
HW: Das hatten wir damals, glaube ich, echt nicht auf dem Schirm.
FA: Nein, das war überraschend. Und ging auch so schnell!

HW: Ja, wir wußten ja gar nicht, wieviele Ethnien da überhaupt existieren. Für uns war das immer nur „die Chinesen“.
FA: Jetzt gibt es viele neue Länder: Haka, Hoklo, Tanka, Kanton, Gan… Hab‘ ich noch ‚was vergessen?
HW: Na klar: Hui, Mandschu, Uigurien, Yao – sind, glaube ich 24 Staaten geworden.

FA: Egal! Die Kommunisten haben sich auf jeden Fall verrechnet. Eine Wissens-Gesellschaft aufbauen und die Information kontrollieren, funktioniert halt nicht. Erst fiel das Wachstum…
HW: …weil die soziale Schere noch mehr auseinanderging als bei uns…
FA: …genau. Und dann gab es Aufstände.

HW: In China wurden die sozialen Netze zur Überwachung benutzt. Es entstand ein System mit sogenannten Sozialkrediten, die echte Auswirkungen auf’s Leben hatten.
FA: Zwangs-Facebook für alle, liebe Frau Anders!

HW: Stellte sich aber heraus, dass die Menschen das nicht akzeptierten. Und auf dem Land begannen dann die ersten Aufstände.
FA: Also, ihr Lieben, in der Vergangenheit: Keine Angst vor China!

HW: Die Staaten, lieber Herr Wunderlich, also die USA, die sind dafür einigermaßen unwichtig geworden. Die hat erst der Klimawandel überrascht, dann hatten sie die größte Finanzkrise aller Zeiten und haben jede Modernisierung verschlafen.
FA: Ja, Google und MS sind, glaube ich, 2025 nach Bhaarat umgezogen.

HW: Kennen die dich nicht, Bhaarat! Sagen wir, nach Indien umgezogen. Wobei Apple ja 2017 riesengroß war – wie die das verpfuschen konnten, ist ja die nächste lustige Geschichte!
FA: Ja, aber wir wollten uns ja kurz fassen. Die USA sind also kaum noch eine Weltmacht, zusammen mit Kanada und Mexiko aber immer noch ein großer Markt.

HW: Na ja, dann sollten wir auch erzählen, dass Europa auch alles andere als eine Weltmacht ist.
FA: Ja, stimmt. Man kann sagen, liebe Frau Anders, dass Europa mittlerweile wirtschaftlich und militärisch eher unbedeutend ist.
HW: Obwohl Russland ja auch in der EU ist!
FA: Stimmt, das hätte man 2017 auch nicht erwartet. Ja, in Europa sind fast 90% Basics.

HW: Wobei man sagen muss, dass der Weltdurchschnitt bei 75% liegt!
FA: Ja, und es ist ja nichts Schlechtes, ein Basic zu sein. Im Gegenteil. Das Grundeinkommen hat es erst möglich gemacht, dass wir zum modernen Europa wurden.

HW: Das stimmt. Europa ist irgendwie so etwas wie ein Kulturzentrum der Welt geworden. So viele Künstler und Geisteswissenschaftler gibt es sonst nirgends.
FA: Na ja, manche sagen auch: Europa ist das Museum der Welt.

HW: Wäre ja auch nicht so falsch. Auf jeden Fall haben die meisten Menschen sich Beschäftigungen gesucht, die ihnen gefallen. Und darum haben wir eine zweite Renaissance der Kunst!
FA: Bloß, weil das Theater zurück ist?

HW: Genau, das Theater! 2017 war Theater ja eher so eine bourgeoise Sache, eher für Intelektuelle. Und nur durch staatliche Unterstützung überhaupt vorhanden. Heute gibt es in jedem Kaff mehrere Theatertruppen!
FA: Schon, aber das ist ja auch anders als früher. Da hupfen nicht mehr vier Leute auf der Bühne rum und sagen auswendig ‚was her.

HW: Doch! Klar! Das gibt’s auch noch oft!
FA: Klar, ja, das gibt’s schon. Aber das Theater, wo alle mitmachen, ist schon viel häufiger.
HW: Zugegeben. Aber wir sind schon wieder vom Thema abgekommen…

FA: Ja, eben. Wo waren wir? (grübelt) Deutschland… 2017… 2018… Hah! Weißt Du was?
HW: Nee…
FA: Weißt Du, was 2017 und 18 DAS Thema war in den Medien?
HW: Donald Trump?
FA & HW: (lachen)
FA: Nein! Immigranten!
HW: Stiiiimt…
FA: Lustig, oder?
HW: Schon – was für eine Blödheit!

FA: Liebe Frau Anders 2017 – in Deutschland leben mittlerweile mehr Menschen, die hier nicht geboren sind als Menschen, die hier geboren sind! Eine Milliarde Menschen wurden umverteilt und auch Deutschland hat seinen Teil getragen. Und! Das ist für Dich vielleicht überraschend! Wir haben um Immigranten geworben! Wir haben für Deutschland als Einwanderungsland Werbung gemacht!

HW: Ja, aber die meisten sind doch lieber nach Asien oder Südamerika…
FA: Ja, wir haben Werbung gemacht, aber halt auf bescheuerte Art und Weise…
HW: Das kann man wohl sagen!
FA: Und so hatten wir das Pech, besonders wenig Menschen aufnehmen zu können.

(Pause)

HW: Mir ist noch ‚was eingefallen!
FA: Und zwar!
HW: 2017 hat VR angefangen. Da stammt das Foto aus den Geschichten her, wo dieser Zuckerberg an seinem Publikum vorbeigeht und alle haben so seltsame Helme auf!
FA: Stimmt! VR-Brillen! VR gab’s ja noch nicht!

HW: Und man hat damals geglaubt, Brillen wären der Durchbruch!
FA: Stell‘ Dir das mal vor! Jeder läuft mit so einem Ding auffem Kopp durch die Gegend!

HW: Es gibt ja die Knöpfe, haben wie euch beiden in der Vergangenheit ja schon erzählt. Die können, wenn Du spielen willst, Dir das Spiel hinprojizieren, wo Du willst…
FA: …im Omni zum Beispiel auf die Hand, das Bein oder die Tasche…

HW: …genau. Player haben sich meistens einen Raum gebastelt, der ist eine schwarze Halbkugel und ein Button in der Mitte macht dann aus dem Zimmer das Spiel. Rundum. Alles Teil des Spiels.
FA: Das ist super-realistisch. Ich war vor einer Woche in einer Sim, das war einfach Deutschland im Jahr 1848…

HW: Als VR auf den Markt kam, da haben viele schon sehr danach gesuchtelt. Eine Menge Menschen spielte so lange in irgendwelchen Fantasie-Welten, dass sie beinahe verdurstet wären.
FA: Player-Syndrom…

HW: Aber das hat sich gelegt. Insgesamt, Basics und Non-Basics, spielen höchstens zwei Prozent ununterbrochen.
FA: Na ja, das klingt nach wenig, aber an die 200 Millionen Menschen leben mehr im Game als in der Welt.
HW: Sollen Sie doch! Spricht doch nichts dagegen, oder?
FA: Da bin ich anderer Meinung. Aber das ist besser ein Thema für eine andere Sendung!

HW: Stimmt. Haben wir noch ‚was vergessen?
FA: Hmm. Das Klima haben wir nicht angesprochen, das war 2017 auch ein Thema.
HW: Oh ja! Du hast recht! Also, Frau Anders und Herr Wunderlich 2017: Redet über das Klima! Alle eure Probleme, Donald Trump hin, Putin, Iran oder die EKF…

FA: Gab’s noch nicht!
HW: Doch! Glaub‘ schon!
FA: Ich bin mir sicher!

HW: Na gut, vergesst die EKF… Alle eure Probleme sind nicht wichtig im Vergleich zum Klima! Denn der Klimawandel hat die Welt komplett verändert! Wenn man sich besser vorbereitet hätte, hätte nicht eine Milliarde Menschen ihre Heimat verloren, wäre nicht Griechenland oder Italien oder Spanien jetzt Wüste und der Umbau von Städten wie Hamburg, Busa, Shenzen oder New York wäre besser gelaufen!

FA: Die waren damals noch ohne Sub-Etagen.
HW: Heißt: Die untersten Stockwerke waren noch nicht unter Wasser, Frau Anders und Herr Wunderlich!

FA: Das klingt jetzt aber wahrscheinlich für deren Ohren ziemlich katastrophal.
HW: Aber das war’s ja auch, entschuldige mal!
FA: Schon, aber jetzt wird’s ja besser, oder?

HW: Na ja, die Prognosen sagen, die Maßnahmen greifen in zwei- oder dreihundert Jahren!
FA: Aber immerhin gehen die CO2-Werte zurück.
HW: Weil wir… Ach, das müssen wir auch erklären! Die haben ja noch Autos!

FA: Liebe Frau Anders: Privat-Autos gibt es nicht mehr! Es gibt nur noch die Omnis.
HW: Und privat fliegen gibt es auch nicht mehr – es gibt dafür transnationale Omnis, die sind zwar ein bisschen langsamer und die Fahrt im Tunnel ist echt fad, aber…
FA: Kurz und knapp: Die knappen Ressourcen auf der Welt werden von einem Computerprogramm zentral verwaltet. Industrien werden nahe der benötigten Rohstoffe entwickelt, Transport ist sehr teuer – Omnis sind lokal aber dafür kostenlos.

HW: Ach, außer Autos und Flugzeugen gibt es auch kaum noch Tierhaltung!
FA: Stimmt! Fleisch kommt heute aus der Zucht, das geht ohne Tiere. Ist eigentlich, genau genommen, synthetisch. Hättet ihr das auf jeden Fall genannt, Frau Anders…
HW: Ja, als das praktisch genauso schmeckte wie Tierfleisch konnten auch die meisten Carnivoren nicht mehr Nein sagen. Auch, weil es viel preisgünstiger war…

FA: Ein paar Tieresser gibt es aber schon noch…
HW: Na klar, es gibt ja auch heute noch Menschen, die sich weigern, einen Knopf zu tragen.
FA: Ich glaube, wir haben das Wichtigste, oder?
HW: Ich denke mir gerade, dass da eine Sache noch fehlt, die auch so ein Trend war 2017…
FA: Was denn?

HW: Na, damals sind alle wieder irgendwie nationalistisch geworden. Da hatten viele Angst, die Nationalstaaten würden wieder aufleben und Kriege wieder möglich werden…
FA: Stimmt! Hab‘ ich schon fast vergessen! Ungarn, Polen und bei uns die AVD oder so…
HW: AFD war das. Liebe Frau Anders, lieber Herr Wunderlich. Nationalstaaten gibt es noch, aber sie sind nicht mehr so wichtig. Es sind eher die Mega, die wichtig sind. Kriege gibt es eigentlich nur noch unter Tribes. Aber was das jetzt ist, das führt hier zu weit…

FA: Ja, ich glaub‘ auch. Wir sollten vielleicht noch die coolste Stadt des Sonnensystems erwähnen!
HW: Du meinst Victoria?
FA: Klar!

HW: Das sich das echt Stadt nennen darf, bei gerad‘ 2000 Bewohnern…
FA: Weil es auf dem Mars ist, Du Oldtimer! Liebe Frau Anders, seit 10 Jahren gibt es eine Kuppel im Victoria-Krater auf dem Mars, in der mittlerweile 2000 Forscher und Künstler leben..
HW: Dann sollten wir auch Luna nicht vergessen…

FA: Ach! Jetzt kommt’s mir erst! Das Coolste überhaupt haben wir vergessen – jetzt, wo Du Luna sagst! Wir sind nicht alleine im Weltraum, liebe Frau Anders!
HW: Klar! Das wäre natürlich die Hammer-Nachricht 2017! Lieber Herr Wunderlich, wir haben Aliens entdeckt! Außerirdische! Estra-Terrestrische!

FA: Fast.
HW: Mit Wörtern wie „Fast“ macht man aber keine Schlagzeilen!
FA: (lacht) Aber wir haben ja nicht wirklich Lebewesen gefunden…
HW: Klar, aber eine Sonde. Oder eine Drohne. Oder ein Satellit.

FA: Als Luna gebaut wurde – eine Station auf dem Mond… …um da zu forschen und Raumschiffe zu bauen… da stieß man auf eine Maschine, die dort vor viertausend Jahren eingeschlagen ist…
HW: Wie man am Alter der geschmolzenen Gesteine darum herum feststellen kann…
FA: …und die Maschine haben nicht Menschen gebaut!

HW: …wenn es eine Maschine ist…
FA: Genau. Wir wissen nicht, was es ist. Wir verstehen die Technologie dahinter nicht. Wir können die Schriftzeichen nicht entziffern…
HW: …wenn es Schriftzeichen sind…
FA: …und wir wissen nicht, woher das Ding stammt!

HW: Genau. Aber die Tatsache, dass wir eben nicht alleine im Universum sind, hat die Menschen schon ein bisschen näher zusammenrücken lassen. Unbewusst…
FA: So unbewusst nicht: Es hat schon einen Grund, warum die Ressourcenverwaltung der UNO genau in dem Jahr bewilligt wurde, als wir das Ding gefunden haben!
HW: Du hast recht. Da gibt’s schon einen deutlichen Zusammenhang…

FA: Jetzt ist die Sendung aber lange genug, oder, Computer?

Computer: Die geplante Sendung hat 104% der Durchschnittslänge

HW: Okay. Das reicht. Das war alles ein bisschen durcheinander, finde ich. Vielleicht sollten wir uns das durchsehen…
FA: Ach was. Computer, sortiere die Themen nach aufsteigendem Interesse für Menschen aus dem Jahr 2018.
HW: 17.
FA: 2017,

Computer: (piept)

HW: Weisst Du was? Lass‘ uns noch einmal einsprechen!
FA: Oh, Mann! Du bist sooo altmodisch!
HW: Bitte! Zum Jubiläum!
FA: Na gut. Weil es 25 Jahre morgenradio sind.
HW: Und 6250 Sendungen.
FA: Und immer noch die gleichen hundert Hörenden…
HW: Na ja, in Deutschland. Aber nicht weltweit…
FA: Und immer noch die gleichen viertausend Hörenden…

HW: Na und? Ist doch auch eine Art, ein Basic zu sein, oder?
FA: Schon gut, ich mach‘ ja nur Witze! Hast Du noch persönliche Grüße an Dich?

HW: Tja, junger Herr Wunderlich: Hör‘ mit dem Rauchen auf, lerne Hindi statt Spanisch…
FA: Französisch hast Du 2017 und 2018 gelernt…

HW: Stimmt. Verkauf Deine Comics nicht und auch nicht Dein Handy, das wird einmal viel wert! Jetzt Du!

FA: Tja, Frau Anders, 2017 und 2018. Geh‘ regelmäßig zum Hautarzt. Und… Ach, was: Bleib‘ einfach, wie Du bist! Habe ich auch gemacht!

(Pause)

FA: Computer, spiele Outro vier.
HW: Computer, halt. Komm, Ellen! Zum Jubiläum!
FA: Na gut, Du Nostalgiker!

Vielen Dank für’s Zuhören euch wieder! Hoffentlich hat’s euch gefallen. Wir wünschen…

HW: Halt! Damals haben wir immer noch einen Musiktitel gehabt! Den müssen wir auch noch ansagen!
FA: Echt? Das auch noch?
HW: Jetzt komm! Sei nicht so unromantisch! Wir spielen einfach den ersten Musiktitel von 2017 noch einmal! Das passt doch!

FA: Und der war?
HW: Computer, spiele den Musiktitel von Sendung 0001!
Computer: „Spiele „Stars Shine Bright (2016) von Brady Harris“

FA: Darf ich jetzt?
HW: Ich bitte darum!
FA: Vielen Dank für’s Zuhören euch wieder! Hoffentlich hat’s euch gefallen. Wir wünschen euch ein tolles Wochenende. Am So-um-wah-Morgen hören wir uns dann wieder, o.k.? Bis dann! Euer HW & eure FA! Hoi und hoi…


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 August 9, 2018  27m