Eine "balancierte Partnerschaft" will Bundesaußenminister Heiko Maas aufbauen, mit den USA. Überall dort, "wo rote Linien überschritten werden", solle Deutschland ein "Gegengewicht" bilden, sagt er. Das soll wohl heißen: Sobald Donald Trump sich aus dem einen Fenster lehnt, lehnt sich die Bundesregierung in Zukunft genauso weit aus dem anderen Fenster. Oder sogar noch weiter, weil ja die USA immer noch ein Schwergewicht und deshalb umso schwerer auszubalancieren sind. Gleichgewicht ist aber nicht nur ein immer wiederkehrendes politisches Ziel. Es ist vielmehr das, was uns Menschen aufrecht hält, äußerlich und innerlich. Es bewahrt Körper und Seele vor dem Absturz - und scheint deshalb auch erstrebenswert für unser Zusammenleben zu sein, national und international. Auf beiden Ebenen ist vieles ins Rutschen gekommen. Es sind Schieflagen entstanden. Und sicher nicht ohne Grund soll das geplante Denkmal zur Deutschen Einheit einer Wippe ähneln.