Vier Jahre lang haben Wissenschaftler im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz an einer Studie gearbeitet, die Einblick in den Jahrzehnte währenden sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen in der katholischen Kirche gibt. Es ist ein erster Einblick nach der Auswertung von 38.000 Personalakten. Fast 1700 Täter und über 3600 Opfer betrachtet die Studie, nur wenige von ihnen wirklich genau. Mehr konnten die beauftragten Kriminologen und Psychologen in vierjähriger Arbeit nicht leisten. Weshalb das, was die Kirche jetzt sichtbar macht, nur ein kleiner Ausschnitt der Taten ist, die es aufzuarbeiten gilt. Was noch kommen muss, sind viele Jahre Arbeit für diverse unabhängige Beauftragte und viele Staatsanwälte. Was aber wohl jetzt schon deutlich wird, sind die strukturellen Probleme der Kirche, der Vertuschungsapparat, der all die Jahrzehnte bestens funktionierte - und der Zusammenhang mit dem Zölibat, der verordneten Ehelosigkeit der Priester.