Nein, nicht alle haben weggeschaut, so ist es nicht. Aber aus dem Fokus der europäischen Öffentlichkeit ist der verlorene Staat Libyen zwischenzeitlich entschwunden. Obwohl ein Deutscher als UN-Gesandter mit den Konfliktparteien verhandelt, obwohl die Situation dort sich immer weiter zugespitzt hat. Wir waren mit Anderem beschäftigt. Die Flüchtlinge kamen zwischenzeitlich mal nicht mehr aus Libyen, und die Terroristen kamen noch nicht von dort. Dabei ist dort alles bereit für den nächsten internationalen Konflikt: Zwei Regierungen streiten, eine von der UN anerkannt, eine von Al-Kaida nahen Islamisten geführt. Zwischendrin hat sich der IS festgesetzt. Ölfelder, Raffinerien, Häfen, Rückzugsgebiete in der Wüste - und jede Menge Waffenlager. Das nächste Gebiet eines zerfallenden, eines vom Westen zerschossenen Staates, fordert seinen Tribut. Also hinschauen, bevor das Erwachen wieder so schrecklich wird …