"Für einen Dritten ist auch wohl noch Platz", sagt Eduard am Anfang von Johann Wolfgang von Goethes "Wahlverwandtschaften". Mit einem großen Überblick über die Landschaft und einem genaueren Blick auf deren neu gestaltete Teile beginnt der Roman, in dessen Verlauf ein paar neu hinzukommende Protagonisten das bisherige Leben eines trauten Paares auseinanderreißen. Mal sehen, ob Hessens Volker nach der Wahl wie Goethes Eduard spricht, wenn er die sich verändernde politische Landschaft überblickt: Für einen Dritten ist auch wohl noch Platz. Und hoffen wir mal, dass das dann nicht ausgeht wie die Wahlverwandtschaften des bekanntesten hessischen Dichters. Die nämlich enden in Chaos und Verderben. So schlimm muss es nicht kommen, aber anders als bisher wird die neue politische Landschaft wohl sicher aussehen, so dass sich ein Rundgang mit genauerem Blick auf die neuen Teile allemal lohnt.