Aller Anfang ist schwer? Vielleicht für den Dichter oder Literaten, vielleicht für den Redner, dem die Nervosität die Kehle zuschnürt. Aber gerade dem Anfang soll doch ein Zauber innewohnen. Und verspüren wir diesen Zauber nicht immer wieder - am Beginn eines neuen Jahres, bei den ersten Worten eines Romans und beim Auftakt eines Musikstücks? Wenn der Dirigent zum ersten Mal die Hand hebt, dann steigt auch die Spannung im Orchestergraben und im Zuschauerraum. Wenn wir den Buchdeckel aufschlagen, sind wir gespannt auf den ersten Satz. Und wie schwer dieser Satz dem Autor oder der Autorin auch gefallen sein mag, bei uns lösen sich alle diese Mühen in Neugier auf und in die Lust weiterzulesen. Selbst wenn wir wissen, dass der Anfang auch in der Realität nicht alles ist und dass er bei weitem nicht alles vorausahnen lässt, was nach ihm kommt. Schon so mancher Prozess z.B. - vor Gericht und in der Politik - hat nach seinem Auftakt eine überraschende Wendung genommen. - Noch wissen wir nicht, welche Entwicklungen im Jahre 2019 ihren Anfang nehmen werden. Aber lehnen wir uns doch heute, direkt nach dem Auftakt des neuen Jahres, eine Stunde lang zurück und würdigen jenen Moment, ohne den nichts geht auf dieser Welt, weil niemals etwas losgehen würde.