Man braucht mehr Verstand, den Glauben zu verstehen als zu leugnen In den vielen innerkirchlichen Kontroversen lässt sich ein bestimmtes Argumentationsmuster erkennen, das immer wiederkehrt: Demjenigen, der die kirchliche Lehre hinterfragt, wird der Gebrauch der Vernunft unterstellt, dem Gläubigen dagegen ein Mangel an Vernunftgebrauch: dort der kritische Hinterfrager des Glaubens, der sich seines eigenen Verstandes zu bedienen wagt, hier der naive Gläubige, der es sich im Vernunftgebrauch bequem macht und unreflektiert einfach das übernimmt, was die Kirche ihm vorkaut.