Drei Monate trennen uns noch von der Wahl des Europäischen Parlaments. Und was Politiker immer gerne behaupten, das trifft diesmal zu: Es geht ums Ganze. Es geht ganz grundsätzlich um die Zukunft der EU. Ob sie eine hat, und wenn ja, welche. Denn in dieser Frage gibt es keinen Grundkonsens mehr zwischen Europas Parteien. Ja nicht einmal innerhalb der bisherigen Fraktionen des EU-Parlaments, in denen längst nicht mehr alle zusammenpassen, die dort beieinander sitzen. In Deutschland hat "Die Linke" gerade auf ihrem Europa-Parteitag um eine gemeinsame Haltung zur EU gerungen. Herzrhythmus-Störungen also bei einer Partei, die doch traditionell internationalistisch ausgerichtet ist. Europas Rechte wiederum fassen die EU mit spitzen Fingern an und nehmen sich nur das, was ihren jeweiligen Nationalstaaten nutzt. Und wer die EU befürwortet, sieht sich in dem Dilemma, sie weder beschönigen noch schlecht reden zu wollen. Was also tun mit der EU? Wiederbeleben? Abschaffen? Neu bauen? Verändern? Europas Politiker haben viel vor. Aber nicht immer dasselbe.