Ein japanischer Kaiser entsagt dem Thron - eigentlich ist das nicht vorgesehen. Ein Tenno bleibt bis zum Tode im Amt, das ist die Tradition. Kaiser Akihito will es anders. Nach dreißig Jahren auf dem Thron dankt er ab. Eigens für ihn macht die japanische Regierung eine Ausnahme. Feierlich wird es von statten gehen, wenn es so weit ist. Für Tapferkeit, Weisheit und Wohlwollen, die Tugenden des Herrschers, stehen Schwert, Spiegel und Edelstein. In einer feierlichen Zeremonie werden sie an Kronprinz Naruhito übergeben. Das Ritual folgt jahrtausendealten Traditionen. Der Neue heiratete keine Adlige, wie es sich geziemt hätte, sondern eine Diplomatentochter. Er ließ sich kürzlich mit Frau und Tochter im Urlaub fotografieren, ungewöhnlich für die japanische Kaiserfamilie. Anders als beim britischen Königshaus dringt sonst wenig an die Öffentlichkeit. Wird mit Naruhito das japanische Königshaus moderner? Und was bedeutet das für das japanische Volk?