Buchbesprechungen To-Go

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Der erste Blick, der letzte Kuss und alles dazwischen von Jennifer E. Smith


Vor einigen Jahren habe ich Die statistische Wahrscheinlichkeit von Liebe auf den ersten Blick der Autorin Jennifer E Smith gelesen und mich sehr in die Lektüre verliebt. Natürlich war die Geschichte vorhersehbar und auch das ein oder andere Klischee durfte nicht fehlen, doch das machte mir nichts aus, weil die Figuren einfach süß waren. Nachdem ich vor einigen Wochen gesehen habe, dass mit Der erste Blick, der letzte Kuss und alles dazwischen nun ein neues Buch der Autorin auf dem deutschen Buchmarkt erschienen ist, war mir schnell klar, dass ich es haben muss. Und natürlich habe ich gehofft, dass dieses neue Buch bei mir für ebenso viel Begeisterung sorgen würde.

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Erschienen: Februar 2018 im HarperCollins Verlag | Spoilergefahr: Nein!
Format: Brochiert | Seiten: 256 | Originaltitel: Hello, Goodbye And Everything In Between | Bewertung: 3,5 von 5 Fläschchen
Meine Meinung als Podcast:

Rezensionsexemplar

Worum geht es genau?
Nachdem sie ihren Highschoolabschluss in der Tasche haben, steht Claire und Aiden der nächste Lebensabschnitt bevor. Leider führen sie die Colleges, auf die sie in Zukunft gehen werden, in zwei völlig unterschiedliche Richtungen, weswegen ihr letzter Abend Zuhause auch für lange Zeit das letzte Mal sein wird, dass sie sich sehen. Grund genug, die verbleibenden Stunden nochmal dafür zu nutzen, die vergangene Zeit Revue passieren zu lassen, sich zu erinnern und Entscheidungen zu treffen ..

Neuer Lebensabschnitt in sechzehn Stationen
Wisst ihr, Buchtitel gibt es viele. Die einen passen recht gut, die anderen weniger und ganz selten findet man solche, die einfach nicht besser hätten gewählt sein können – so wie dieser hier. Der Titel Der erste Blick, der letzte Kuss und alles dazwischen trifft nämlich den Nagel auf den Kopf und fasst all das zusammen, was den Leser zwischen den Buchdeckeln erwartet. Dabei geht es in der Geschichte vorrangig um alles dazwischen, um den Weg zum Ziel und nicht um das Ziel selbst, denn wie das Buch endet, ahnt man als Leser bereits sehr früh. Das allerdings fand ich überhaupt nicht schlimm und ich glaube auch nicht, dass es der Autorin darum ging, um das Ende ein großes Geheimnis zu machen, denn wie bereits erwähnt, liegt der Fokus hier weder auf dem Anfang noch auf dem Ende, sondern auf allem, was dazwischen liegt. Und dieses Dazwischen besteht aus Orten, die nicht nur an erste Male und besondere Momente erinnern, sondern gleichzeitig sowohl die gemeinsame Geschichte der Protagonisten erzählt, wie auch beide vor die Probleme der Gegenwart stellt. Es ist ein Dazwischen, das gleichermaßen zucker- wie auch bittersüß ist und aufzeigt, wie schwer es ist, Entscheidungen über die Zukunft zu treffen, Abschied zu nehmen, Schlussstriche zu ziehen und Erwachsen zu werden.

Liebe mit Ablaufdatum?
Während ihrer Highschoolzeit sind Claire und Aiden so etwas wie ein Traumpaar, doch mit dem Abschluss kommen auch die Schwierigkeiten. Während Claire davon überzeugt ist, dass eine Beziehung auf Distanz nur in die Hose gehen kann und sie deswegen lieber früher als später den Schlussstrich ziehen würde, ist Aiden der Meinung, dass ihre Liebe das aushält. So eine Meinungsverschiedenheit ist nicht die beste Ausgangssituation für den letzten Abend zusammen, bevor sie sich getrennt voneinander auf den Weg in ein neues Leben machen. Und wie schwer beide mit sich und der Situation zu kämpfen haben, habe ich durchweg gespürt. Ich kann nachvollziehen, wieso Claire ein Ende mit Schrecken bevorzugt, ebenso, wie ich verstehe, wieso Aiden etwas Wundervolles nicht einfach so kampflos aufgeben möchte, weil es eventuell kaputt gehen könnte. Ich habe mit beiden mitgelitten, habe für sie gehofft, die Daumen gedrückt, war mit ihnen verzweifelt, frustriert und habe mich hilflos und an manchen Stellen an meine eigene Schulzeit erinnert gefühlt.

Kurzum
Der erste Blick, der letzte Kuss und alles dazwischen ist weder ein Buch, das aus der großen Masse heraus sticht noch ein Pageturner. Es gibt hier keine spannungsgeladene Handlung und auch kein Überraschungseffekt. Was es gibt, sind tolle Figuren, die man schnell ins Herz schließt und ein Revue passieren auf 256 Seiten, in dem es darum geht, Fragen zu beantworten, die sich wohl jeder früher oder später einmal stellt: haben wir die richtige Entscheidung getroffen? Wäre ein anderes College besser gewesen? Enttäusche ich meine Eltern mit meiner Entscheidung? Was wird aus unseren Freunden? Was wird aus uns? Gibt es überhaupt noch ein Uns oder nur noch ein Du und ich?

Weitere Meinungen zu dem Buch: Die Bücherwelt von Corni Holmes | Bookalicious | Lovin Books

Der Beitrag Der erste Blick, der letzte Kuss und alles dazwischen von Jennifer E. Smith erschien zuerst auf Kunterbunte Flaschenpost.


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 April 11, 2018  n/a