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Die Polycasts von Polygamia.de setzen sich - wie auch die Artikel des Blogs - mit Spielen, Filmen, TV-Serien und den Themen auseinander, die die Autoren aktuell beschäftigen. Das können gerne auch mal aktuelle Trends, technische Entwicklungen oder Metaebenen in Blockbustern sein.

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Die besten Spiele dieser Konsolengeneration: Viel Rauch um Nichts?


“Die wollen alle nur an unser Geld!” schreit der Konsumkritiker in uns. Der Spieler aber ruft “mehr, mehr, mehr!”. Tatsächlich hat keine Konsolengeneration zuvor soviel Gedöns um vermeintliche Spielehighlights gemacht. Es ist ja auch kein Wunder, denn die Spielbudgets stiegen bis auf dreistellige Millionensummen. Und wenn sich ein “CoD” oder “GTA” über 20 Millionen Mal verkauft – warum nicht? Aber neben Grafikupdates und Blendern gab es Blockbuster, die den Titel “Triple -A” wirklich verdient hatten.
Andreas schwebt mit “Bioshock Infinite” durch die Wolken.
Irgendwann im Vorfeld der Veröffentlichung habe ich mich gefragt, ob Irrational Games dem ganzen Hype und der Erwartungshaltung an “Bioshock Infinite” überhaupt gerecht werden kann. Der Vorgänger ist ein moderner Spieleklassiker, der Macher Ken Levine eine Legende in der Branche und die angerissenen Themen dürften dem durchschnittlichen Spieler Kopfschmerzen bereiten. Freier Wille, totalitäre Regime, Kampf gegen Rassismus, amerikanischer Exzeptionismus, Quantenphysik und die tragische Geschichte eines traumatisierten Soldaten, dessen Handeln schreckliche Konsequenzen mit sich bringt. Wenn ich eines Levine und seinem Team vorwerfen kann, dann diese Reizüberflutung an komplexen Inhalten, die im starken Kontrast zur durchschnittlichen Spielmechanik stehen.
Irrational Games hat aber mehr als nur einen schnöden Shooter mit Rollenspielelementen geschaffen. “Bioshock Infinite” ist großes Autoren-Kino zum Spielen, europäisch verkopft und beißend in seiner Amerika-Kritik. Ganz im Gegensatz zum bodenständigeren “The Last of Us” will Levine mit seinem Spiel das letzte Wort haben – “to end all video games”. Wo zwischen Ellie und Joel der menschliche Konflikt im Vordergrund steht, ist dieser bei “Bioshock Infinite” nur Mittel zum Zweck. In dem Hang zur großen Oper ist dieses Spiel nur vergleichbar mit einem Film, der bei Superlativen gerne herbeizitiert wird: “Citizen Kane” von Orson Welles. Mit ihm teilt sich “Bioshock Infinite” Themen, visuelle Opulenz und den selbstgestellten Anspruch. So gesehen ist das Meisterwerk von Irrational Games tatsächlich einzigartig in seinem Medium.
Fable 2 begeistert den genügsamen Sven
Ein Spiel wird doch nie seinem Hype gerecht. Und dann noch die Versprechen von Peter Molyneux. Kein Wunder, dass „Fable 2“ so manchen Spieler enttäuschte. Mir egal, ich habe das Abenteuer in Albion geliebt. Gleich zu Beginn fesselte mich die tragische Geschichte, die mir eigentlich auch ständig unter die Nase rieb, ein guter Held zu werden. Ich konnte mich allerdings auch als Schurke austoben und die liebevolle Welt erkunden. „Fable 2“ ist für mich das Paradebeispiel dafür, wie eine offene Spielwelt aussehen sollte. Ich will mich nicht verirren, aber zugleich das Gefühl haben, nicht durch Schlauchlevels zu pilgern. Ja, zum Ende hin besaß die Handlung ein paar Längen, das gebe ich zu. Doch am Schluss dominierte dieses Gefühl, ein hervorragendes Spiel erlebt zu haben. Die Möglichkeiten, die Story, die teils banal erscheinenden Ereignisse – einfach toll. Zuletzt gehörte mir ganz Albion, eine witzige Idee. So sehr ich den Vorgänger mochte, „Fable 2“ war in jeglicher Hinsicht eine gravierende Verbesserung und faszinierte mich sofort. „Fable 3“ konnte mich dank der „Vercasualisierung“ und dummer Ideen nicht mehr im Ansatz so sehr unterhalten wie dieses Werk.
Hart genommen war „Fable 2“ ein simples Action-Rollenspiel mit einem infantilen Kampfsystem. Aber vermutlich genau aus diesem Grund konnte ich mich mehr auf das wundervoll gestrickte Universum einlassen. Die Entwickler entführten mich in eine fremde,


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 November 20, 2013  49m