Das Autobiografische ist das Markenzeichen im Werk von Annie Ernaux. In diesem Buch geht es um ihren Vater. Es ist eher ein soziologischer Forschungsbericht als eine einfache biografische Erzählung. Ernaux beschreibt eigene Erfahrungen im Leben als Prägungen ihrer ganzen Generation und Gesellschaftsschicht. Es ist auch die Geschichte ihres eigenen Milieuwechsels, ihr Aufstieg in die urbane Mittelschicht – beschrieben ohne Herablassung und Pathos – "man lernt etwas über die Klassengesellschaft in Frankreich", sagt Sigrid Löffler. (Suhrkamp Verlag, 18 Euro)