Am 11. November 1918 endete der Erste Weltkrieg. Im Wald von Compiègne nördlich von Paris wurde der Vertrag von Versailles unterzeichnet. Deutschland wurde die Hauptschuld zugewiesen. Der Krieg forderte 17 Millionen Menschenleben. Und er sollte das gesamte 20 Jahrhundert prägen, vom Aufstieg des Faschismus bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs. Wie verhielten sich in dieser Zeit die Kirchen? Die meisten ihrer Vertreter in Europa sahen den Kampf als gottgewollte Verteidigung von Heimat, Nation und Volk. Damals galt der Krieg auch als legitimes Mittel, Frieden zu schaffen. Dieser klassischen politischen Devise setzen Friedensethiker längst eine neue Zielvorgabe entgegen: Wenn Du Frieden willst, dann bereite den Frieden vor. Die Evangelische Landeskirche in Baden will gar eine „Kirche des gerechten Friedens“ sein. In einem SWR aktuell Kontext geht Holger Gohla der Frage nach, was ein gerechter Friede heute bedeutet und welche Schritte dazu notwendig sind.