In Kasachstan kennen die heute 30-Jährigen nur einen Präsidenten: Nur-Sultan Nasarbajew. Als er Ende März seinen Rücktritt ankündigte, war es für viele ein Schock - sie konnten nicht glauben, dass es tatsächlich passiert. Und kurz keimte Hoffnung. Würde es nun Veränderungen geben in ihrem Land? Dann die Ernüchterung. Interims-Präsident und designierter Nachfolger für das Amt ist Kassym-Schomart Tokajew - einer, von dem viele sagen, dass er das Land unverändert weiterführen wird, mit Nasarbajew als mächtigem Mann im Hintergrund. Bei den jungen Leuten regt sich Widerstand. Sie wissen, dass Tokajew so oder so die am Wochenende anstehende Wahl gewinnen wird. Aber sie wollen dennoch ein Zeichen setzen, für die Zukunft, für freie und faire Wahlen. Dieser Einsatz bleibt nicht ohne Konsequenzen: wer öffentlich protestiert, dem droht Arrest.