„Tyll“ von Daniel Kehlmann war der große neue Roman zum 400. Jahrestag des Ausbruchs des 30-jährigen Kriegs. Dem Staatstheater Wiesbaden gelingt eine überzeugende Bühnenfassung über den ins Barock verpflanzten Narren. Nicht nur Kehlmanns lakonische Sprache erscheint für die Bühne nahezu ideal. Die Verheerungen des Krieges werden in der Regie von Tilo Nest zu einer Art düsterem Weihnachtsmärchen – mit dem triumphierenden Lachen des Narren über den Schlachtfeldern, einem Symbol für die traurige Gewissheit, dass sich nie etwas ändern wird.