Hörspiel Pool

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Raoul Schrott: Erste Erde Epos - Erster Himmel - 14.06.2014


Mit Bibiana Beglau, Raoul Schrott, Martin Umbach / Komposition: Saam Schlamminger / Regie: Michael Farin / BR 2014 / Länge: 54'47 / Raoul Schrotts "Erste Erde Epos" wird gefördert von der Kulturstiftung des Bundes. // „Nie zuvor gab es so viel an Wissen über den Menschen und das Universum – doch je mehr Daten und Details angehäuft werden, desto weniger verstehen wir im Grunde. Wir wissen zwar, dass die alten Mythen nicht mehr stimmig sind – eine andere Geschichte, die uns und die Welt erklärt, gibt es jedoch nicht.“ (Raoul Schrott) Erste Erde Epos ist der Versuch eines modernen Epos in einer Zeit, in der aufgrund immenser Wissensbestände, unzähliger Forschungsdisziplinen und des Verlusts klarer religiöser Ankerpunkte die Gattung „Epos“ unmöglich scheint. Während sich der Mensch in zentralen europäischen Weltschöpfungsmythen noch im Gegenüber zu seinen Göttern situierte und darin alles festgehalten wurde, was über die Welt gesagt werden konnte, geht es Raoul Schrott darum, die Frage nach der humanen Tragweite unseres aktuellen Wissens von der Welt und ihrer Entstehung zu stellen. Dabei können Poesie und Bilderreichtum der Dichtung das anschaulich und emotional erfahrbar machen, wovon die Wissenschaft in abstrakter Terminologie redet. In dem auf 21 Teile angelegten Epos, das mit den drei Teilen Erstes Licht, Erste Sonnen und Erste Materie 2013 seinen Anfang nahm, soll die Verbindung von alten Mythen, Diskurs der Naturwissenschaften, Dialogen mit Wissenschaftlern und subjektiven Reisebeschreibungen ein vielschichtiges Netz aus Perspektiven auf die Erde und unser Wissen von ihr ergeben. Die poetische Spracharbeit wird dabei zum Mittel für die Stiftung von besonderen Weltbeziehungen. „Silvester. Ich erkläre meiner Tochter anhand einer im Schnee krepierten Rakete wie das Sonnensystem entstanden ist und welche Figuren man im Mond sieht: ob chinesische Hasen oder altgriechische Totenfelder. Erzählt wird eine Besteigung des Erta Alé, eines aktiven Vulkans in der äthiopischen Danakil-Wüste, und wie sich an ihm veranschaulicht, wie der Mond entstand. Wenige Millionen Jahre, nachdem die Erde sich aus der Staubwolke um die Sonne bildete, prallte sie mit einem marsgrossen, ‚Theia‘ genannten Planeten zusammen, der in ihr aufging. Aus der Materie, die dabei in den Raum geschleudert wurde, formte sich der Mond – der in dieser Frühzeit weit näher an der Erde war als heute. Und er war schwarz, denselben vulkanischen Prozessen unterworfen wie die frühe Erde, erstarrendes Magma im Hadaikum, der ‚Höllenzeit‘ der Erde.“ (Raoul Schrott)


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 June 14, 2014  54m