Horst Seehofer reist nach Ankara. Der deutsche Innenminister verhandelt dort mit den Außenministern. Dann fliegt der deutsche Innenminister nach Athen und spricht dort mit den Migrationsexperten der neuen konservativen Regierung. Und dann verkündet Horst Seehofer einen neuen Plan für die Aufnahme von Bootsflüchtlingen, den er am Dienstag mit den Innenministern der Europäischen Union diskutieren will. Er will den Flüchtlingsdeal der EU mit der Türkei retten. Er will die Aufnahmeländer Griechenland und Italien entlasten. Er will das peinliche Gezerre um auf Hilfsschiffen umherirrende Gerettete beenden. Er will ganz offensichtlich nicht mehr wegschauen. Was ist in diesen Mann gefahren, dass er sich plötzlich von den Hilfsorganisationen bescheinigen lässt, er sei auf dem richtigen Weg, während Unionspolitiker öffentlich auf Distanz gehen? War das ein politischer Alleingang oder ist das neue Regierungspolitik? Gibt es jetzt wirklich einen anderen Umgang der EU mit den Flüchtlingen, oder treibt sie nur die Panik vor der nächsten "Flüchtlingskrise“ an? An der nämlich arbeitet derzeit der türkische Präsident Erdogan, der seine Truppen ins syrische Kurdistan marschieren lässt.