Das Makabere hängt oft mit dunklem Humor zusammen, eine Tatsache, die umso einleuchtender wird, desto mehr Zeit man mit dem Lesen von unheimlichen Erzählungen verbringt. Man gewöhnt sich an die Dunkelheit dort, findet in ihr eine Art Freund, und sogar (zumindest für eine gewisse Zeit) eine gewisse Geborgenheit. Sobald man diesen Punkt erreicht hat, findet sich eine Steigerung von Lust und Schauder in der gruseligen Erkundung des Unbekannten. Die Legionen von fleischfressenden “Hasenartigen” in Leonora Carringtons surrealer Erzählung von 1942 “Weiße Kaninchen” sind nicht nur zutiefst beunruhigend, sondern auch völlig absurd. – Jeff VanderMeer
In unserem Podcast Tausend Fiktionen will ich neben der regulären Sendung über Schauerliteratur, Horrorliteratur, Gespenstergeschichten und allerlei Phantastik immer wieder auch Geschichten zum Besten geben, die ich für geeignet halte, hier im Phantastikon an prominenter Stelle vorgestellt zu werden. Nachdem ich bereits mit meiner eigenen Story selbst vorsprach, steht heute Leonora Carringtons kurze Erzählung “Weiße Kaninchen” auf dem Programm.
Phantastikon NerdmasterSchriftsteller, Kulturanthropologe, Übersetzer, Herausgeber, Gründer des Phantastikon, Eskapist aus philosophischer Passion und Notwendigkeit.
Veröffentlichungen (unter Morpheus Eisenstein): Equipe Propheta (1991), Das Symbolon (1995). Als Michael Perkampus: Die Geschichte des Uhrenträgers (Edition Neue Moderne, 2008); Entropia, oder Hochzeit auf dem Lande (Taberna Kritika, 2014). Außerdem erschienen in der Taberna Kritika die Hörstücke “GuckKasten – 21 Fazetien”, surreale und phantastische Kurzerzählungen.
Kurzgeschichten erschienen in unterschiedlichen Magazinen (darunter “IF” (Whitetrain), und im dortigen “Nighttrain”. Die letzte Veröffentlichung “Die Schwärme unmöglicher Vögel” erschien in “Nighttrain: Nachtschatten”, einer Reminiszenz an Thomas Ligotti.
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