Was können wir aus Rojava lernen? Mit dem Abzug von US Truppen gab Donald Trump den Weg frei für einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg der türkischen Streitkräfte gegen das überwiegend von KurdInnen besiedelte Gebiet Rojava/Nordsyrien. Es droht eine humanitäre Katastrophe - wenn nicht ethnische Säuberung und Völkermord - und die Befreiung von tausenden von jihadistischen Kämpfer des sogenannten Islamischen Staates. Unter dem Namen "Operation Friedensquelle" beabsichtigt Präsident Recep Tayyip Erdogan offen, eine koloniale Besatzung zu errichten - wie schon letztes Jahr im nordsyrischen Kanton Afrin. Aus der Türkei sollen Millionen von syrischen Flüchtlingen dorthin umgesiedelt werden. Damit wird das kurdische Rojava massiv "arabisiert" - ein demographischer Eingriff der von der Genfer Konvention explizit verboten ist. Die kurdisch geführten Demokratischen Kräfte Syriens (engl. Syrian Democratic Forces, SDF) haben mit großen Verlusten Nordsyrien von der IS-Terrorherrschaft befreit. Rojava wurde ein Versuch basisdemokratischer Selbstverwaltung, wo insbesondere die Rechte von Frauen und von ethnischen Minderheiten explizit hochgehalten wurden - ein Lichtblick inmitten der Grausamkeiten des andauernden syrischen Bürgerkriegs. Ohne Flugverbotszone, und mit wenig Waffen gegen türkischen Panzer und Flugzeugen, sind die Aussichten der SDF gegen die Übermacht der türkischen Streitkräften düster. Heute bei uns zu Gast sind Kerem Schamberger und Rosa Burç, um den Ernst der Lage zu besprechen. Was können wir aus Rojava lernen? Und was können, was sollten wir tun?