Elbe505

Die Elbe verbindet die beiden Regionen östlich und westlich der Elbe: die Mecklenburgische Griese Gegend und das Hannoversche Wendland. In diesem Podcast hörst Du Interviews von Einheimischen und Zugezogenen beiderseits der Elbe. Wir laden Dich ein, unsere Regionen entlang von knapp 100 Streckenkilometern zu entdecken, zu hören und zu erleben. Wir machen Dich mit unserer Landschaft und Natur vertraut: mit Landnutzung, Höfen, alten Nutztierrassen, Natur und Umwelt. Wir berichten über unsere Orte und Kultur: über Siedlungsentwicklung, Alltagsleben, Kultur- und Industriedenkmale. Wir stellen unsere Märchen und Sprache vor: Wir erzählen unsere Sagen, präsentieren unsere literarischen Werke und sprechen Niederdeutsch bzw. Plattdeutsch, Wendisch bzw. Dravänopolabisch und Missingsch. Wir bieten Raum für Fragen und Antworten über unsere Region. Wir sind Sprachrohr aller Ziel- und Altersgruppen. Bei uns berichten Erwachsene, Kinder und Jugendliche, Laien sowie Akademiker aus Wissenschaft und Forschung. Erfahre mehr auf https://www.elbe505.de Betreiber der Plattform Elbe505...

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episode 18: Märchen und Sagen in der Griesen Gegend – Interview mit Hartmut Brun


Der Literaturforscher und Buchautor Hartmut Brun hat sich ausführlich mit Märchen und Sagen in Mecklenburg und in der Griesen Gegend beschäftigt. Den Anstoß dazu erhielt er durch den Schriftsteller und Heimatdichter Richard Giese, der 1965 starb. Hartmut Brun lernte ihn zwar nicht mehr persönlich kennen, aber er übernahm dessen Nachlass. Brun entdeckte, dass Giese bereits unzählige Märchen und Sagen der Griesen Gegend aufgeschrieben hatte. Häufig finden sich darin Hinweise auf die slawisch-wendische Besiedlung im 12./13. Jahrhundert. Viele Ortsnamen deuten noch heute darauf hin. Exemplarisch erzählt Brun eine typische Sage der Griesen Gegend „Der Schatz auf dem Kirchhof“, in der der Teufel eine wichtige Rolle spielt. Eine weitere Sage „Der Untergang von Ramm“ liefert gleich eine Erklärung des Namens „Griese Gegend“, der auf den nähstoffarmen grau-gelben Boden verweist: „Weit hinten, in der griesesten Ecke von der „Griesen Gegend“, da wo Fuchs und Hase sich „Gute Nacht“ sagen, liegt in Sand und Tannen das kleine Dörfchen Ramm.“ Brun schildert, wie sich die Bürger der einst mächtigen Stadt Ramm auf ihrem Reichtum ausruhten, ihren Bullen zum Kampf zwangen und damit ihren Untergang besiedelten. Ramm in der Lübtheener Heide ist heute ein kleines beschauliches Dorf. Eine weitere Sage „Der unterirdische Gang“ berichtet vom Bau der Dömitzer Burg und einem angeblich tief in der Erde versteckten Tunnel. Angeblich erbaut von den Grafen von Dannenberg, damit sie trockenen Fußes unter der Elbe von ihrem Waldemarturm in Dannenberg zur Dömitzer Burg gelangen konnten. Legenden halten sich hartnäckig! Brun erzählt, dass während der deutsch-deutschen Teilung offizielle Vertreter der Staatsmacht der DDR auf die Dömitzer Burg kamen und sich ernsthaft nach der exakten Lage des Tunnels erkundigten. Am Ende des Interviews erzählt Hartmut Brun, was er persönlich an seiner Heimat, der Griesen Gegend, besonders schätzt: die Hallenhäuser und die alten Bauernhäuser, die hier mit Raseneisenstein zwischen Balken und Fachwerk errichtet wurden. Autorin: Antje Hinz Link zum Beitrag: https://www.elbe505.de/maerchen-sprache/maerchen-und-sagen-in-der-griesen-gegend Entdecke mehr: https://www.elbe505.de


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 November 1, 2019  19m