Eine rettende Tür! Das kann eine Tür sein, die ins Freie führt, die sich öffnen lässt und durch die wir uns in Sicherheit bringen können. Es kann aber auch eine Tür sein wie die der Synagoge von Halle. Sie wurde zur rettenden Tür, weil sie geschlossen war, massiv und schwer zu überwinden. Diese hölzerne Tür hat vor gut zwei Monaten einen Rechtsradikalen daran gehindert, in die Synagoge einzudringen und auf die 51 Menschen zu schießen, die dort versammelt waren. Sie hat die Kugeln, die er von draußen abfeuerte, abgefangen. Und sie hat bedrohte Menschen hinter dieser Tür beschützt. So alltäglich Türen in unserem Leben sind, so existentiell können sie auch sein. Offene Türen gewähren Zutritt, ermöglichen Austausch und Teilhabe. Hinter verschlossenen Türen dagegen bleibt Raum für Vertrauen und Intimität, für Gespräche, von denen nichts nach außen dringen soll. Ob geöffnet oder verschlossen - ohne Türen würde unsere Welt aus den Angeln gehoben. Und viel hängt davon ab, wann wir sie öffnen und wann wir sie schließen.