Über einhundertvierzig deutsche Schulen gibt es in der ganzen Welt, in über 70 Ländern, auch drei in der Türkei. Deutsche Lehrer unterrichten nach deutschen Lehrplänen und ermöglichen deutsche Abschlüsse. Jetzt will die Türkei drei türkische Schulen in Deutschland eröffnen. Gleichstand also? Ausländische Schulen auf deutschem Boden sind selbstverständlich. Unter anderen gehören zahlreiche französische Schulen zur deutschen Schullandschaft. Die Türkei aber ist ein komplizierter Partner, wenden Kritiker ein, und befürchten die Einflussnahme des autoritären Erdogan-Regimes auf türkische und türkischstämmige Schüler in Deutschland. Dagegen soll der Status „Ersatzschule“ helfen, Privatschulen, die als Ersatz für öffentliche Schulen fungieren können. Den Hauptteil der Kosten trägt die öffentliche Hand und hat dadurch entsprechende Kontrollmöglichkeiten, wie bei anderen derartigen Privatschulen auch. Klingt so, als ob damit die Gefahr der Indoktrination gebannt wäre. Warum also die Aufregung?