Ist die christliche Friedensethik zu einer Kriegsethik verkehrt worden? Seit Jahren wenden sich die Kirchen gegen Waffenexporte, wollen Raum geben für wirklich friedfertiges, pazifistisches Denken und Handeln. In den vergangenen Jahrzehnten wurde auch die Rede vom "gerechten Krieg" von der vom "gerechten Krieg" abgelöst. Gewaltfrei die Welt verändern und befrieden – das war das Motto, mit der auch die maßgeblich von christlichen Gedanken und den Idealen der Bergpredigt geprägte Friedensbewegung ihre Kraft entfaltete – und letztlich zum Zusammenbruch der Machtblöcke maßgeblich beitrug. Und jetzt: Die EKD wie die katholische Bischofskonferenz segnen Waffenlieferungen an die kurdischen Peschmerga ab. Mit Militäreinsätzen für die Menschenrechte wird gerechnet. Was heißt christliche Verantwortung in für eine friedlichere Welt? Michael Hollenbach fragt nach der Diskussion um den Frieden.