Es hat gedauert, aber für manche Dinge braucht es eben Zeit. Vor allem für’s Umziehen, für die Einarbeitung in einen neuen Job, für die Akklimatisierung in einer neuen Stadt, und flugs sind Monate vergangen. So auch in diesem Fall und hinzu kommt die Schwierigkeit, dass Freunde nicht mehr erreichbar sind und die Winzer, die man besuchen wollte plötzlich 500 Kilometer weiter entfernt sind. Schön, dass es in einer fremden Stadt dann doch Menschen gibt, die man irgendwie kennt, über Twitter oder Blogs oder andere Kanäle. Oder, wie in diesem Fall wegen einer gemeinsam durchzechten Nacht, die etwas Magisches hatte. Stevan Paul hat gerade sein neues Buch veröffentlicht und das war ein guter Anlass, über Weine, Essen und die Welt zu reden. Wir hatten einen schönen, kurzweiligen Abend voller Abschweifungen und entstanden ist ein Podcast über Vezelay, über César und natürlich über das Schlaraffenland.
Die Weine, die wir getrunken haben, hatten weniger Raum als gewohnt, aber das fand ich jetzt alles andere als schlimm. Sie waren charaktervoll und gut und das hat den Abend noch schöner gemacht. In der Reihenfolge tranken wir Mousseamousettes: Grolleau, Gamay und Cabernet als ausgezeichnete Cuvée aus dem Anjou, Loire, leichte Restsüße von 8 Gramm, kaum geschwefelt, biologisch ausgebaut von der Domaine Mosse, in Deutschland (zur Zeit nicht) erhältlich bei den Wein Rebellen. Zudem zwei Weine der Domaine de la Cadette, einer Domaine die quasi gleichzeitig eine eigene Appellation irgendwo zwischen Côte d’Or und Chablis darstellt. Die AOC heißt Vezelay, genauso wie der zweite Weine, 2011er Bourgogne Vezelay, ein 100% Chardonnay, sowie der 2011er Bourgogne rouge “L’Hermitage”, 85% Pinot mit 15% César. Die Weine sind beim umtriebigen Alexander Zülch bei Vin Vivants erhältlich.
Ja, und ansonsten reden wir natürlich über Literatur und Essen und Restaurants und Kunst und Musik und… hört selbst (inklusive Mut zu Peinlichkeiten: “Du bist schon tief drin in der Szene, oder?” haha, ich Depp).