SPIELGEFUEHL

Menschen verbinden Medien oft mit besonderen Momenten. Der erste Kuss im Kino. Ein bewegendes Buch in schweren Stunden. Oder der Soundtrack zu einer unvergesslichen Nacht. Auch Videospiele begleiten uns durch das Leben und hinterlassen prägende Eindrücke in der Geschichte jedes einzelnen. Im Spielgefühl Podcast widmen wir uns diesen Anekdoten mit unseren Gästen in thematisch gegliederten Podcast-Staffeln, bereichert durch die jeweilige Spielmusik. Im wöchentlichen Format Puls & Minus diskutieren zudem Tim und Timo jeden Montagmorgen den Bruch, der sich durch die Digitalbranche zieht.

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Battleborn: Kleese und meine kontrollierte Verwirrung


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In unseren Hörspiel-Artikeln präsentieren wir euch ausgewählte Texte verpackt in stimmungsvollen Hörerlebnissen. Die Artikel findet man auf der Hörspiel-Themenseite oder über Soundcloud. Dieser Artikel über Battleborn und den Charakter Kleese wurde durch die Einladung zu einem Presse-Event von 2K Games ermöglicht und mit Video- und Bildmaterial vom 2K Games-Presseserver unterstützt.

Jenneriten und die Verschleierung des Universums battleborn.com

Das Jahr 19 957. Exodus, das Raumschiff von Lothar Rendain, durchquert das Penarch-System. Lothar Rendain ist der Lord Commander der Jenneriten, ein Volk, das nach absoluter Perfektion strebt. Die Sonne des Exodus-Systems strahlt hell und erleuchtet den nahe gelegenen Planeten. Sonnen sind elementar für den Kreislauf des Lebens, unterliegen aber selbst den Gesetzen von Geburt und Tod. Eine Eigenschaft, die von den unsterblichen Jenneriten verachtet wird.

Der Heliophag, eine Macht, mit der ganze Sonnen verschlungen werden können, wird durch den Befehl des Kommandanten freigelassen. Im Klammergriff des Heliophags entschwindet die Energie der Sonne und das Penarch-System wird verschleiert. Ein weiterer Schritt für die Jenneriten, das Universum zu bereinigen. Nur noch eine Sonne vor der absoluten Verschleierung vor sich macht sich die Exodus in das letzte verbleibende System Solus auf, um dessen Ressourcen schon längst ein Krieg zwischen den fünf Völkern entbrannt ist.

Um die verbleibenden Ressourcen von Solus zu sparen, fechten Auserwählte der jeweiligen Völker den Krieg stellvertretend aus. Sie werden Battleborn genannt und reichen von Cyborg-Vogelwesen über Samurai-Vampire bis hin zu Minigun-schwingenden Muskelbergen. Für Gearbox, dem Entwickler hinter Battleborn, ermöglicht der Freiraum, der in ihren älteren Werken noch nicht gegeben war, die verrücktesten Charaktere. So wurde beispielsweise Thorn, vom naturalistischen Orden der Eldrid stammend, eigentlich für Brothers in Arms entworfen, feiert aber nun erst nach rund zehn Jahren ihren ersten Auftritt auf der Videospiel-Bühne in einem ganz anderen Setting.

Ich bin Kleese, aber was passiert hier?

Angepeitscht von den Texten aus Deltron 3030, dem Rap-Album der gleichnamigen Künstler-Gruppe, stürzen sich die Battleborn in einem Comic-Intro in den Kampf um die letzten Ressourcen von Solus. Das Rap-Album Deltron 3030 behandelt zwar einen Endzeit-Konflikt im Jahr 3030, passt hier aber dennoch wie die Faust aufs Jenneriten-Auge. Die Komposition erinnert an den Anime und Manga Afro Samurai, welcher Comic und Rap ähnlich passend miteinander verband. Nach dem Intro und der Charakterwahl beginnt unverzüglich der Prolog des Spiels, der wie die komplette Einzelspieler-Kampagne allein oder zusammen mit bis zu vier Freunden bestritten werden kann.

Resultierend aus meiner Charakterwahl heiße ich nun Kleese und bin von der Fraktion „Last Light Consortium“, der noch größten existierende Wirtschaftsmacht des Systems. Zusammen mit meinen Verbündeten finde ich mich auf dem Schlachtfeld wieder. Ich sitze in einer Art Rollstuhl, nur dass er fliegt und sich Geschütze an ihm befinden. Später erfahre ich noch, dass sich Verbündete in der Nähe meines passend benannten „Kampfthrons“ sogar automatisch heilen. Von den Entwicklern wird er daher auch scherzhaft „Heal Chair“ genannt. Eine Frauenstimme sagt mir über Funk, dass ich eine anscheinend wichtige Person der Geschichte finden und fassen soll. Während des Gesprächs bin ich aber so damit beschäftigt, die Steuerung zu verinnerlichen, dass es mir schwer fällt, die Details im Kopf zu behalten.

Zögerlich bewege ich mich mit meinen Verbündeten durch das Gebiet. Die Schultertasten sind mit Spezialfertigkeiten belegt, welche durch das Helix-System während des Spielverlaufs aufgewertet werden können. Aber aufgrund mangelnder Erfahrung und hektischen Kampfgeschehens stecke ich die Fertigkeitspunkte der Einfachheit halber abwechselnd links und rechts in die Helix. Ausgewogenheit und Sicherheit geht vor, wenn man nicht genau weiß was man tut. Spaß macht es aber trotzdem. Durch Absprache mit den befreundeten Spielern kommt in manchen Situationen richtiges Teamwork auf und als der Endboss des Gebietes mit gemeinsamen Kräften besiegt ist, wird schon mal über die abschließenden Statistiken gejubelt und sich gegenseitig gelobt.

Mit vereinten Kräften – aber wenig Rückmeldung

Ähnlich geht es mir am Anfang mit Kleese im Mehrspieler-Modus, gespielt wird fünf gegen fünf. Auf der Karte „Overgrowth“ gilt es die zwei feindlichen Wächter-Bots zu zerstören, deren Schilder aber nur von den eigenen Schergen durchbrochen werden können. Die Schergen selbst sind aber schwach und wollen zu ihrem Ziel geleitet werden. Dadurch entsteht ein Balance-Akt aus der Verteidigung der eigenen Wächter-Bots, der Unterstützung der Schergen, um den gegnerischen Wächter-Bots Schaden zuzufügen und der Bekämpfung des feindliche Teams, welches dieselben Ziele verfolgt.

Aufgrund mangelnder Rückmeldung meiner Attacken fällt es mir hier noch schwerer den Überblick zu behalten, als noch zuvor im Einzelspieler-Modus. Gearbox-typisch wird mir durch Zahlenwerte verdeutlicht, wie viel Schaden ich am Gegner gemacht habe. So richtig mächtig fühle ich mich aber trotzdem nicht, wenn ich jemanden treffe oder sogar töte, da weder der Bildschirm noch das Gamepad richtig vibrieren.

Mehr Gefallen finde ich dagegen in der Möglichkeit, meinen Gegner nach einem Treffer zu verhöhnen: Auf Tastendruck hin vollführe ich nämlich eine beleidigende Bewegung, die sich mein Gegner anschauen muss, wenn er das Zeitliche gesegnet hat und die er auch nicht wegdrücken kann. Auch hier wird das offene Setting begünstigt, dass mit einer bunten Charaktervielfalt daherkommt. So streichle ich bei einem Abschuss in bester Dr. Evil-Manier eine Hologramm-Katze auf meinem Schoss. Der Charakter Benedikt beispielsweise tanzt den „Chicken-Dance“, inspiriert aus Arrested Development.

Zurück aus Solus, nochmal ins Tutorial

Mein Ausflug nach Solus war etwas verwirrend aber dennoch unterhaltsam. Kleese ist nur einer von 25 Charakteren, die alle eine eigene Geschichte erzählen und Spielweise erfordern. Durch die Möglichkeit, Ausrüstung zur Verstärkung verschiedener Attribute freizuschalten und sich mit anderen Erscheinungsbildern zu personalisieren, sollte sich ab dem 3. Mai auch auf längere Sicht ein Abstecher nach Solus lohnen. Und dann auch mit weniger Verwirrung und mehr Kontrolle. Hoffentlich nehmen sich das auch die zukünftigen Mitspieler zu Herzen und hören auf das Tutorial. Denn immerhin bin ich ein alter Mann auf einem Raketenthron. Meine Verbündeten haben sich als würdig zu erweisen.

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 March 23, 2016  7m