Piratensender Powerplay

Das politische Gespräch am Ende der Woche. Kein News-Rückblick, sondern Analysen mit Haltung. Von Samira El Ouassil und Friedemann Karig. Produziert von stereotype media.

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E12: "Mit fliegenden Fahnen ins Rabbithole"


0:30: Was ist die Fahne von Piratensender Powerplay? Jedenfalls zeigt sie eine Sonne UND ein Einhorn! 1:30: Nerven wir eigentlich hart? 1:50: Rekapitulation der Demonstration von vergangenem Samstag: wo warst du, als es passierte? Wie gefährlich war das wirklich? Wie hoch war der Punktsieg für die Rechten? Und was sind das für fucking Fahnen? Friedemann regt sich dann doch nochmal auf. 11:40: Samira ist etwas cooler geblieben und differenziert Heterogenität dieser Blamage, sortiert Hauptdarstellerinnen und Komparsen. 15:30: Samira hat Momentum und bildet den schönen Begriff der "Manifestationen medialer Überforderung" (und verteidigt die Medien damit). Um dann die kritiklose Totalheroisierung der drei Polizisten anzugehen. 17:05: Friedemann nimmt den Schwung auf und fürchtet hier eine fatale Umdeutung der Realität aus einer deutschen Sehnsucht nach uniformierten Rettern. Dabei ist die Polizei als Hüterin der Demokratie momentan eher nicht so in Form. 20:30: Friedemann sagt zum ersten Mal heute „Ethik des Teilens“. Und fragt: was hat das Ignorieren gegen die extreme Rechte gebracht? Ihre Fahnen auf die Treppen des Bundestags. 21:30 Samira fragt uns, ob sie ausholen darf. Darf sie, denn dafür ist der Podcast ja da. Also: Verschiedene Formen des Heldentums. Und zu welchen Helden wir die Polizisten machen wollen und warum das Quatsch ist. 27:05: Und was war mit dem Rest? Diese selbsternannten Querdenker, dieser ganze Antirealitäts-Zirkus – was ist deren ideologische Botschaft? Friedemann versucht es anhand der Begriffe „Querdenken“ und „Esoterik“ und kommt zu so etwas wie: totalitärer Universalismus als pseudodemokratische Verklärung. 33:50: Das führt in einen lupenreinen Populismus, wenn die Querdenker sich als „verfassungsgebende Versammlung“ überschätzen, was Friedemann politisch unbedarft bis ungebildet findet. Samira sagt zum ersten Mal „performativer Widerspruch“. 36:30: Die Sehnsucht nach einer alternativen Erzählung ist für Samira ein weiterer Schlüssel, und die Protestkultur ergibt, die eine Entladung der eigenen Entfremdung in der Masse (vgl. Canetti) sucht. Am Ende steht leider eine riesige Werbeveranstaltung für den Rechtsextremismus. 40:45: Welche alternative Realität ist denn die attraktivste? Eine, die die Komplexität (und manchmal auch den Irrsinn) demokratischer Kompromissfindung umdeutet in die Absicht der sinistren Eliten. 43:05: Auftritt QAnon, eine Verschwörungserzählung, die funktioniert wie ein Multiplayer-Computerspiel. Eine unendliche Gamification der realitätsveganen Selbstaufwertung. 49:10: „Algorithmische" Extremismus": wie Nutzerinnen sich auf YouTube selbst radikalisieren, weil der Algorithmus ihnen immer gefährlichere Verschwörungsvideos vorschlägt. Und Corona als Realitätserschütterung macht das noch anziehender.
52:20: Wie auf Facebook alles nur noch schlimmer wird, Stichwort geschlossene Weltbilder in geschlossenen Gruppen. 58:00: Hausaufgaben raus! „Boys State“, laut Friedemann „die politische Dokumentation des Jahres“, und warum wir sie alle sehen müssen.


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 September 5, 2020  1h1m