Ein Koffer Wörter

Ein Poetry Slam für die Hosentasche, geht das? Kommt drauf an. Ein Koffer Wörter hat: Poetry. Quatschige Quatschtexte. Jede Menge Selbsthass. Ein Koffer Wörter hat nicht: Nerviges Lehramtsstudierendenpublikum mit Becks-Gold-Flaschen in der Hand. Applausometer. Covid-19-Aerosole. Such's Dir aus.

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Hallo, ich bin Matthias und in diesem Podcasts geht’s um Wörter. Um Wörter zum Mitnehmen. Hübsch verpackt in Sätze oder Reime. Oder auch weniger hübsch verpackt und dafür lustig oder traurig oder einfach nur interessant genug, um sich diesen Podcast anzuhören. Wie so ein Koffer, weißt Du? In Koffern sind ja auch nicht immer nur schicke oder mega-interessante Dinge drin. Sondern manchmal auch Zahnbürsten, alte Brote von Mutti, Steckeradapter oder so per 3D-Drucker selbst konstruierte Waffen, die die Flughafen-Eumel mit ihren Röntgen-Dingsis nicht sehen können. Sowas in der Richtung ist jedenfalls dieser Podcast. Und der erscheint jeden Tag um 12 Uhr mittags Mitteleuropäischer Zeit. Im Traum. Vielleicht! Ich weiß es noch nicht so genau. Also einfach mal abonnieren und wir schaun, wie sich die Sache entwickelt.

Wenn du mich erreichen willst, Fragen , Beschwerden oder Vorschläge hast: Schreib eine Mail an kleimann@posteo.de. Weiterer Socialmediaschnickschnack kommt bald.

Beim zweiten und letzten Gedicht wäre es u. U. hilfreich, den Text nochmal nachzulesen. Ich zumindest hab beim ersten Mal Hören nicht alles verstanden und das ist nur so mitteloptimal weil ich’s schließlich geschrieben und eingelesen habe.

Shownotes:

Text: Schwanensee

Ein Kuckuck kuckt von seinem Kuck
Auf Zoten seines Seins zuruck…
Die Sache mit dem Schwan, z. B.,
Den er einst sah – auf einem See
Wie dieser auf dem Wasser hockt
Als sei’s ´ne Geiß – und er der Bock.
Worauf dem Kuck’ zu schwan‘ begann
Dass hier ein Hockerschwan wohl schwamm.

Nun war der See recht groß. Zum Gluck
Saß Kuckuck hoch auf seinem Kuck
Und konnt’ den Schwan noch hocken sehn
Als and‘re nur den Hals sich dreh‘n
Von ferne sah’n, doch war es wohl
Das ganze Tier, das fast frivol
In Kreiseln sich zu einem Schiff
Vielmehr zur Antriebsschraube schliff
Und dort mit einem leisen Plopp
Als Federbausch, wenn auch recht grob,
Ganz herrlich auseinanderstob.

Dem Kuckuck zuckten auf dem Kuck
Die Knuspern. Und er flog zuruck.

(zuerst veröffentlich hier: https://kraehenpost.antville.org)

Text: Distraction

Die Schwabbelmama mampft dem Kind
„Fafluft! Die Küchenfugen find
Fo gräfflich fad. Und ohne Falf
Macht alles Lecken keinen Fpaff.“

Das Kind entgegnet: „Du, Mamá,
Akustisch täte dein Blabla
Ganz generell schwer profitieren
(Schwer. Gnihi.), würd’st du pausieren

Deinen Mampf, solang du sprichst.“
Die Mutter nur: „Iff för diff niff!“
Das Kind: „Dann nimm doch, geht das bitte,
Aus dem Ohr die Riesenfritte!“

Mama speit: „Daf ifft ein Nagel!
Auff den Fliefenfugen! Fpargel!
(‚Spargel‘, soviel zur Erklärung,
Ist ein Fluch bei Fehlernährung.)

Kind: „Ich gehe jetzt zur Schule,
Wo in Selbstmitleid zu suhlen
Ich ein wenig Muße find‘,
Bis dann der Mobbing-Krieg beginnt.“

Und Mutter schreit: „Wirft du gequält?!“
Das Kind: „Nur wenn‘s der Jens erzählt.
Doch achten wir schwer (Gnihi) auf
Viel Diskretion beim Milch-Einlauf.

Und das, was auf die Fliesen fließt,
Das wischt er weg. Da geht nix schief.“
Die Schwabbelmama: „Fo ifft rechft!
Faut nur, daff ihr den Popo trefft!“

Und also gehn sie ihrer Wege:
Mutter fröhnt der Fliesenpflege
Und das Kind packt den Tournister:
Stifte, Zange, Milchkanister.

(zuerst veröffentlich hier: https://kraehenpost.antville.org)


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 September 18, 2020  5m