Mark Selby hat das European Masters gewonnen und damit wohl endgültig unter Beweis gestellt, dass er wieder zurück im Turnier der ganz Großen ist. Im Finale in Milton Keynes besiegte der Jester from Leicester Martin Gould in einem hoch spannenden Finale. Für Gould, der Anfang des Jahres eigentlich schon das Queue in die Ecke stellen wollte, ist dieser Finaleinzug wohl der letzte Beweis, dass er alles richtig gemacht und die Karriere fortgesetzt hat. Andreas Thies und Christian Oehmicke berichten über ein hochklassiges Wochenende mit tollen Halbfinals und einem dramatischen Finale. Martin Gould wollte nicht mehr spielen. Zu wenig Erfolge hatten sich eingestellt, zu weit war er in der Weltrangliste zurückgefallen, selbst der Abschied von der Tour stand zur Debatte. Die Tourkarte für die neue Saison war noch nicht gesichert. Doch Gould biss sich durch, spielte eine super Weltmeisterschaft inklusive Qualifikation und rettete diese Form in die neue Saison hinüber. Wie er am Samstag gegen Judd Trump nervenstark die Oberhand behielt, war schon gehobene Klasse. Dass er im Finale gegen Mark Selby nicht chancenlos sein würde, stand auch fest. Am Ende entwickelte sich ein hochdramatisches Kopf-an-Kopf-Rennen, das Mark Selby für sich entscheiden konnte. Selby, der in den letzten Jahren selbst so manche Formkrise durchmachen musste, war die ganze Woche der beste Spieler. Im Halbfinale besiegte er Shaun Murphy und im Finale konnte er die Nerven behalten und mit einer starken Clearance im Schlussframe den Turniersieg herstellen.