Die Buch. Der feministische Buchpodcast

Jeden zweiten Mittwoch sprechen wir über Bücher von Frauen aus einer feministischen Perspektive und interviewen Autorinnen wie Nicole Seifert, Getraud Klemm und Beatrice Frasl. Auch Live-Veranstaltungen mit den Büchereien Wien, Buch Wien oder Sorority findet ihr in unserem Podcast. Unser "Klassikerinnen"-Projekt bespricht nicht nur bekannte Autorinnen wie Jane Austen oder Mary Shelley, sondern auch Wiederentdeckungen wie Adelheid Popp und Harriet Jacobs. Wir zeigen euch, welche Bücher in den Kanon gehören, auch wenn ihr sie vielleicht nicht in der Schule gelesen habt. Unterstützt feministische Literaturkritik und werdet Steady-Mitglied unter www.steadyhq.com/diebuchpodcast

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episode 4: Was Landraub für Native Americans bedeutet


Was, wenn einem der “Boden unter den Füßen” weggezogen wird? Wenn einem das Land, auf dem man seit Generationen gelebt hat, nicht mehr gehört? Louise Erdrich schreibt in ihrem Roman The Plague of Doves über die Auswirkungen, die Landraub noch heute auf Native Americans haben kann.

Evelina lauscht gerne den Geschichten ihres Großvaters. Er erzählt von den Abenteuern seiner Jugend – aber auch von dem Schmerz über die Verbrechen an seinem Volk.

Denn Evelinas Familie gehört zu den Ojibwe, einer Gruppe Native Americans. Auf dem Gebiet ihrer Reservation in North Dakota liegt die Stadt Pluto. Dort leben aber kaum Ojibwe, denn das Land wurde ihnen vor vielen Jahren geraubt.

Evelina beginnt die Vergangenheit ihrer Familie und Freunde zu ergründen. Sie erkennt, dass der Verlust des Landes ein Teil ihres Lebens werden wird, so wie der Schmerz über ein Verbrechen, das ihrem Großvater vor vielen Jahren beinahe das Leben gekostet hätte. Die Täter sind unbekannt, aber ihre Spuren ziehen sich durch die Familien ihrer Freunde, Bekannten und Verwandten.

Louise Erdrichs Buch The Plague of Doves (Harper 2008; dt. Solange du lebst, Insel Verlag 2009) spinnt ein Netz an Beziehungen über mehr als hundert Jahre. Die Grenzen zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Tätern und Opfern verschwimmen, als wir uns durch das Dickicht an Schicksalen und Geschichten bewegen. Erdrich verkauft uns als Leser nicht für dumm. Sie legt Brotkrumen aus, in den Familiennamen der Charaktere, in den Jahreszahlen und Schauplätzen, sodass wir nicht nur einmal während des Lesens gespannt vor und zurück blättern, um die Verbindungen zwischen den Ereignissen selbst zu entschlüsseln.

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 August 12, 2020  14m