Somewhere Over The Hay Bale

Jenseits des Heuballens: Der erste deutschsprachige Interviewpodcast über queeres Leben auf dem Land. Eine neue Folge immer am 15. eines Monats. Als schwuler Junge in einem (ostdeutschen) Dorf groß zu werden war nicht immer ganz so easy für mich. Homosexualität und queeres Leben kannte ich fast nur aus dem Fernsehen, es war für mich immer was abstraktes, fernes. Etwas, was es vor Ort nicht gab und was ich somit nicht sein konnte. Aber queeres Leben ist auch jenseits der großen Städte existent und vielfältig. Dazu gehören mitunter auch schwierige Zeiten, aber auch jede Menge Engagement vor Ort und Menschen, die sich solidarisch zeigen und für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt einstehen. In „Somewhere Over The Hay Bale“ interviewe ich Menschen, die im ländlichen Raum leben oder in einem Dorf/in einer Kleinstadt groß geworden sind. Ich richte so mehr Licht auf ihre Lebensrealitäten und -entwürfe, Erfahrungen, ihr Engagement und ihre Vorstellungen von community. Für alle queeren Menschen, die in Dörfern und Kleinstädten aufwachsen und wohnen - es gibt uns. Wir sind vor Ort. Jetzt überall wo es Podcasts gibt. https://linktr...

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episode 10: Michael | Plauen


In dieser Folge spreche ich mit Michael. Michael ist in Plauen in Sachsen groß geworden und hat an verschiedenen Orten Support und Anschluss während seines Coming Outs gefunden - auch, weil er sie konkret gesucht und mit aufgebaut hat. Mit Michael spreche ich deshalb über Theater als Ort der Entfaltung, seinen Wegbegleiter, den er bei einer Kur auf Sylt kennenlernte und sein Großwerden mit einer alleinerziehenden Mutter - inklusive viel Dankbarkeit und einer Entschuldigung, die er letztes Jahr von ihr erhielt.

In Michaels Erzählungen habe ich viel von meinem eigenen Suchen wieder gefunden: Der Suche nach Anschluss, nach Gruppen und vor allem auch nach einer Sprachlichkeit, welche Lebensrealitäten über Generationen hinweg begreifbar macht. Und vor allem bin ich echt beeindruckt davon, dass Michael an verschiedenen Stellen queere Menschen gefunden hat, die ihn so supportet haben und ihn dazu befähigten, selbst Strukturen mit aufzubauen. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an dich, Michael, dass du deine Geschichten und Erfahrungen mit mir geteilt hast. Besonders die Geschichte mit deiner Mutter hat mich sehr berührt.

Strukturarbeit in ländlichen Regionen, wie Michael es gesagt hat, ist unfassbar wichtig. Denn nur so können nicht nur Sichtbarkeit, sondern auch Sicherheiten geschaffen werden. Das kann eine eigene Jugendgruppe sein, aber auch sich als Ansprechperson kenntlich zu machen, Flyer auslegen, sich in Gesprächen gegen Diskriminierung zu positionieren und Räume aktiv queerfreundlich zu gestalten ist unfassbar wichtig.

Ideen, Fragen, Feedback? Immer gern!

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 July 15, 2020  46m