Somewhere Over The Hay Bale

Jenseits des Heuballens: Der erste deutschsprachige Interviewpodcast über queeres Leben auf dem Land. Eine neue Folge immer am 15. eines Monats. Als schwuler Junge in einem (ostdeutschen) Dorf groß zu werden war nicht immer ganz so easy für mich. Homosexualität und queeres Leben kannte ich fast nur aus dem Fernsehen, es war für mich immer was abstraktes, fernes. Etwas, was es vor Ort nicht gab und was ich somit nicht sein konnte. Aber queeres Leben ist auch jenseits der großen Städte existent und vielfältig. Dazu gehören mitunter auch schwierige Zeiten, aber auch jede Menge Engagement vor Ort und Menschen, die sich solidarisch zeigen und für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt einstehen. In „Somewhere Over The Hay Bale“ interviewe ich Menschen, die im ländlichen Raum leben oder in einem Dorf/in einer Kleinstadt groß geworden sind. Ich richte so mehr Licht auf ihre Lebensrealitäten und -entwürfe, Erfahrungen, ihr Engagement und ihre Vorstellungen von community. Für alle queeren Menschen, die in Dörfern und Kleinstädten aufwachsen und wohnen - es gibt uns. Wir sind vor Ort. Jetzt überall wo es Podcasts gibt. https://linktr...

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episode 8: Tamo* | Wernigerode u.a.


In dieser Folge spreche ich mit Tamo* (Pronomen: Keins bzw. Tamo* ). Tamo* ist wie ich in Sachsen-Anhalt groß geworden. In unserem Gespräch haben wir deshalb die ein oder andere Parallele feststellen können, was unsere Familienbiografien angeht. Tamo* s Familie ist im Gegensatz zu meiner jedoch in den frühen 90ern nach Frankfurt am Main umgezogen - Mit Tamo* spreche ich deshalb natürlich über das Großwerden zwischen verschiedenen Welten, die Verknüpfung von queer und ostdeutsch sein und warum der Umzug in eine Metropole nicht zwangsläufig einen Befreiungsschlag für Dorfkids bedeutet.

Mich mit Tamo* zu unterhalten hat mir echt gut getan. Denn als so genanntes Wendekind finde ich jetzt erst zunehmend eine detaillierte Sprache dafür, wie das Großwerden im ostdeutschen ländlichen Gebiet für mich war. Mich mit meiner ostdeutschen Sozialisation zu beschäftigen stößt mich, ehrlich gesagt, oft aber vor riesige Fragezeichen. Denn oftmals weiß ich nicht, ob meine eigenen Gefühle des „Ich bin nicht gut genug“ daher rühren, dass ich mich als homosexueller emanzipieren musste und muss oder dass ich als Ostkind in einer Region aufgewachsen bin, die mir in gesellschaftlichen Debatten immer als Verliererregion verkauft wurde - oder gar beides. An dieser Stelle vielen Dank an dich, Tamo*, das du deine Geschichten mit mir geteilt hast. An der Verknüpfung von Queer und ostdeutsch sein bleibe ich weiter dran - mit Spannung, Neugier und auch etwas Aufruhr im Herzen.

Ideen, Fragen, Feedback? Immer gern! https://linktr.ee/somewhereoverthehaybale


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 May 31, 2020  44m