von Marc Koch. | "Perú wird heute als aufstrebendes Land gesehen, das Investitionen anzieht und das Möglichkeiten schafft für alle seine Bürger" - Ollanta Humala im letzten Herbst bei einer Tagung des Internationalen Währungsfonds. Der scheidende Präsident Perus hat etwas Erstaunliches geschafft: Der erklärte Sozialist hat der Markwirtschaft in seinem Land weitgehend freien Lauf gelassen - und so das Wirtschaftswunder fortgeführt, das Millionen von Peruanern aus der Armut befreit und das Land zu einem Lustobjekt internationaler Investoren gemacht hat, während ehemalige Wirtschaftswunderstaaten wie Brasilien schon wieder auf dem Weg in die nächste Krise sind. Jetzt wählt das Land ein neues Staatsoberhaupt, Ollanta Humala darf nicht mehr antreten und 80 Prozent der Peruaner sind froh, dass er gehen muss. Denn trotz aller wirtschaftlichen Erfolge ist vieles im Argen geblieben. Humalas Nachfolger - oder Nachfolgerin - muss umsteuern, wenn Perú nicht verlieren will, was es in den letzten zehn Jahren erreicht hat.