Wer etwas Haptisches produzieren lassen möchte, egal ob es sich um ein Kleid, ein Visitenkarte oder einen Kugelschreiber handelt, muss sich mit Farbe beschäftigen. Und zwar im Detail, denn Farbe ist nicht gleich Farbe.
Ein Rot kann beispielsweise hell, dunkel, blutrot, bordeaux oder fast rosa sein. Diese Begriffe grenzen die Auswahl zwar etwas ein, sind aber immer noch nicht eindeutig. Aber genau diese Eindeutigkeit ist wichtig, wenn später das geliefert werden soll, was auch bestellt wurde. Ansonsten gibt es Ärger. Oder was meint Ihr, wie Coca Cola reagieren würde, wenn ein bestellter Werbeartikel nicht im richtigen Coca Cola-Rot (welches könnte das sein?), sondern in einem abweichenden Rot-Ton geliefert würde?
Eine Lösungsmöglichkeit ist eine Farbdefinition über Farbcodes, beispielsweise über HKS oder Pantone. Man arbeitet dann mit industriell vorgemischten Farben oder setzt standardisierte Grundfarben in einem vorher definierten Mischverhältnis ein. In beiden Fällen kann man das Ergebnis (theoretisch) voraussagen.
In der Praxis ist das allerdings nicht ganz so einfach, weil die Wirkung eines Artikels nicht nur von den eingesetzten Farben, sondern auch vom zu bedruckenden Material, seiner Lichtdurchlässigkeit, der Oberflächenbeschaffenheit, der Temperatur, den Lichtverhältnissen und vielen anderen Faktoren abhängt. Das heißt konkret, dass die gleiche Farbe (also aus einem Farbtopf) auf zwei Artikeln völlig anders wirken kann. Das ist technisch leider nicht immer zu vermeiden.
Wenn Artikel oder Darstellungen nicht nur aus einer Farbe bestehen, beispielsweise bei einem fotorealistischen Farbmotiv oder bei Farbverläufen, dann sind die Definitionen nach Farbcodes nur sehr eingeschränkt zu gebrauchen. Dann gilt wie so oft der Satz: „Kommt drauf an…“. Eine Umsetzung nach Euren Wünschen muss geprüft werden und vielleicht gibt es sogar technische Grenzen dafür.
Deshalb ist es wichtig, dass Ihr Euch mit Eurem Produktionsdienstleister abstimmt und vorher ausführlich über die gewünschte Wirkung sprecht, ggf. auch die Vorgaben Eures Unternehmens („CI-Richtlinien“ oder „CI-guidelines“) austauscht. Sprecht uns am besten einfach an und lasst uns wissen, welches Ziel Ihr verfolgt und was Euch wichtig ist. Wir finden einen Weg!
Und wenn Ihr Euch für die psychologische Wirkung von Farben auf Gefühl und Verstand interessiert, dann seid schon mal gespannt: dafür wird es nämlich eine separate Folge geben.
Meldet Euch bei uns unter anfrage@habermann.info oder per Telefon unter 02133/276033. Und natürlich freuen wir uns immer über Feedback oder über Eure Wünsche zu neuen Folgen.
Ach ja, eine Frage ist noch offen: die Farbdefinition des Coca Cola-Rot ist „Pantone 485c“!
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