Husmaddin Meyer kam als Martin Horst Meyer in der Nähe von Darmstadt zur Welt. Auch wenn ihn seine Jahre in Nordafrika, im Senegal und in Burkina-Faso sehr geprägt haben, kommt doch der Hesse ab und an in ihm durch. „Es is wie es is“, diese Lebensformel seiner Heimat könne ebenso gut dem Islam entnommen sein, philosophiert der Muslim im Gespräch mit Stefan Schröder. Imam Meyer ist für viele Jugendliche und junge Erwachsene in der JVA Wiesbaden eine wichtige Bezugs- und Respektsperson. Denn der einzige deutschstämmige Imam weit und breit klärt die jungen Kriminellen oft zum ersten Mal über die wahren Fundamente seiner Religion auf und verhindert bei manchem den Übertritt zum Islamismus. Meyer selbst gehört dem Sufi-Orden an und predigt gegen die Gewalt. Für ihn, der mit voller Überzeugung Turban und die Tracht seines Ordens trägt, ist es auf den Straßen in den vergangenen Jahren nicht leichter geworden. Beschimpfungen nehmen zu.