Episode 24 beschäftigt sich mit Grenzen der Tragfähigkeit des „intuitiven Wissens“ anhand dessen Instrumentalisierung als Argumentationsgrundlage.
Dabei wird mittels ausgewählter Beispiele aufgezeigt, dass „Glauben“ oder „Bauchgefühle“ keine gültige Basis für die Beantwortung rationaler Fragen oder wirksamer Entscheidungen darstellen.
Des Weiteren geht es um die Wahrnehmung der eigenen Verantwortung im Umgang mit Wissen. Sowohl in Debatten als auch im Netz wirken persönliche Erfahrungswerte oftmals verdeckt als Mittel der eigenen Egozentrik oder Selbstdarstellung. Es werden Positionen eingenommen, deren Zugangsvoraussetzungen eigentlich nicht erfüllt sind; Grenzen überschritten und die Selbstgerechtigkeit der generellen Verantwortung vorgezogen.
Wenngleich es doch äußerst wichtig wäre, sich der eigenen Geltungsbereiche bewusst zu sein. Dass viele Angelegenheiten oder Themengebiete mehr umfassen und erfordern, als man mit dem normalen Menschenverstand bedienen könnte.
Persönliche Empfindungen finden ihre Berechtigung in individuellen Alltagsentscheidungen oder Gefühlsthemen, für mehr reicht es dann aber doch nicht. „Intuitives Wissen“ bietet keinen Ersatz für theoretisch fundiertes Wissen, und sollte nicht als Halbwahrheiten oder Irrglauben behaftete Stütze der Ablehnung autorisierter Maßnahmen dienen.
Zuletzt werden allgemeine Überlegungen über Diskussionskulturen angestellt: Dass Selbstreflektion notwendig und angebracht ist, genauso wie eine tolerante und offene Haltung; Man sich nicht in seinen Überzeugungen verlieren oder von unangebrachten Wahrnehmungen beeinflussen lassen sollte; Und sich immer fragen kann: „Worum geht es mir hierbei wirklich?“.
Erwähnte Inhalte:
Der Querdenker-Effekt - Kann uns Corona spalten? - ZDFmediathek (21.12.2020)
Interaktive Lesung zu Fake Facts: Wie Verschwörungstheorien unser Denken bestimmen - YouTube oder Fake Facts: Wo Verschwörungsmythen herkommen und was wir dagegen tun können · Dlf Nova (deutschlandfunknova.de)
E22: Entscheidungen / sapere aude