Das Masters 2021 war eins, das die Beobachtenden so leicht nicht vergessen werden. Der Sieger, Yan Bingtao, wird es erst recht nicht vergessen. Bingtao gewann das Turnier mit fast dem knappsten aller Ergebnisse. In den ersten drei Runden setzte sich der erst 20-jährige Chinese jeweils mit 6-5 durch, ehe er im Finale John Higgins mit 10-8 besiegen konnte. Bingtaos Spiel zeichnet eine ungeheure Matchhärte und Nervenstärke aus. Er ließ sich während des Turniers nie anmerken, dass er nervös sein könnte, spielte immer sein Spiel und schaute kaum bis gar nicht auf die Leistungen des Gegners. Vielleicht ist mit ihm der legitime Nachfolger von Ding Junhui gefunden. Andreas Thies und Christian Oehmicke würdigen die Leistungen Bingtaos in der gesamten Woche, aber vor allen Dingen sein Spiel im Finale. John Higgins, der als Favorit galt und eigentlich auch lange Zeit wie der etwas bessere, erfahrenere Spieler aussah, konnte am Ende nur gratulieren. Dafür hatte Higgins im Viertelfinale dafür gesorgt, dass der Klassiker Higgins - O'Sullivan eine neue Wendung und eine neue Geschichte erfuhr. Wer die neun Frames zwischen den beiden sah, konnte nicht anders, als sich neu in diesen Sport verlieben.